Ehem. Glaswerk Strangfeld & Hannemann

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Hoyerswerda
Kreis(e): Bautzen
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 25′ 50,81″ N: 14° 14′ 3,63″ O 51,43078°N: 14,23434°O
Koordinate UTM 33.446.773,37 m: 5.698.009,11 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.446.888,32 m: 5.699.843,98 m
  • Ehemaliges Glaswerk Strangfeld & Hannemann, Produktionsgebäude Dresdener Straße, Ansicht von Nordwesten

    Ehemaliges Glaswerk Strangfeld & Hannemann, Produktionsgebäude Dresdener Straße, Ansicht von Nordwesten

    Fotograf/Urheber:
    Nora Wiedemann
    Medientyp:
    Bild
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Am 10. Januar 1890 werden die »Vereinigten Glasfabriken Strangfeld & Hannemann« gegründet. Ursprünge der Firma lagen in Schlegel und Scheckthal. Ihre Ausstattung bestand zuerst aus einem, später aus zwei Siemensöfen, einer Schleiferei und einer Glasmalerei. Die Siemensöfen waren mit Braunkohle beheizbar - in dieser Glashütte wurden erstmalig Braunkohlenbriketts eingesetzt. Die Erzeugnisse - Beleuchtungsartikel, Behälterglas, Blumenvasen und Bonbongläser - wurden nach England, Holland und in die Schweiz exportiert. Etwa 300 Arbeitskräfte waren beschäftigt. 1922 wird das Hohlglaswerk in eine AG umgewandelt, 1931 ging sie in Konkurs. Die »Vereinigten Glaswerke AG«, vormals Strangfeld & Hannemann, wurden am 20. Oktober 1937 zwangsversteigert.
Verbunden ist die Glashütte mit der Person Louis Escher (1834 – 1915), einem Ehrenbürger der Stadt Hoyerswerda. Im März 1892 stieg er als Mitinhaber in die Geschäftsführung der Glashütte ein, nachdem er die Konkursmasse der Tafelglasfabrik Gebr. Rösch aufgekauft hatte, die kurz zuvor auf dem nördlichen Teil des Grundstücks an der Bahnlinie errichtet worden war. Beide Firmen wurden zusammengelegt. Dank des Engagements und des kaufmännischen Geschickes von Louis Escher konnten wirtschaftliche Schwierigkeiten überwunden werden. Auf seine Person geht auch die Louis-Escher-Stiftung zurück, deren Bestimmung es war, »bedürftige und alte Einwohner von Hoyerswerda beiderlei Geschlechts« zu unterstützen.
Die Produktionsgebäude verschiedener Baualter an der Dresdner Straße sind wohl weitgehend neueren Datums. Flache Werkstatt- bzw. Hallenbauten sind mit einem Flachdach versehen. Die Wände der südlichen und östlichen Bebauung sind monolithisch hergestellt, die Halle an der Dresdner Straße ist wohl ein Stahlbau. Nach Konkurs der Glashütte wurde das Gelände neu parzelliert und am ehemaligen Werkseingang nördlich des Werkskasinos eine neue Erschließungsstraße, die heutige Kocorstraße, angelegt. In den 1930er Jahren wurde die Glasherstellung am historischen Standort wiederbelebt: in einem Teil der Gebäude die Glasbiegerei Bahrig ansässig. Nach 1945 bedeutend erweitert, wurde sie 1972 verstaatlicht und gehörte als Betriebsteil Hoyerswerda zum »VEB Beleuchtungsglaskombinat Dresden«.
Die ehemalige Glashütte ist regional- und industriegeschichtlich von Interesse.
LfD-BKM/2023

Ehem. Glaswerk Strangfeld & Hannemann

Schlagwörter
Ort
Hoyerswerda
Alternativer Ortsname
Wojerecy
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Ehem. Glaswerk Strangfeld & Hannemann”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-31000262 (Abgerufen: 27. März 2025)
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