Ab 1935 erschloss man den ersten Standort östlich der Bahnstrecke, den Tagebau V. Weil die Bahnstrecke wohl ein ernsthaftes Hindernis darstellte, wich man von der bisherigen Technologie der Verkippung des Abraums in ausgekohlte Bereiche ab und legte eine Pflugkippe westlich der Straße Heide-Leippe an. Die Form der Halde als Rhombus und ihre von West nach Ost ansteigende Form geben eindeutige Hinweise auf die verwendete Verkippungstechnologie: Die Anlage erfolgte per Abraumbahn in Richtung Osten; vom Drehpunkt West aus wurde das Kippgleis verschwenkt; ein Pflug besorgte die Verteilung des Abraums vom Gleis weg. Die höchste Aufschüttungslinie verläuft parallel der Straße Heide-Leippe. Dort, an der steilen Abbruchkante, sind Erosionsrinnen vorhanden, die im Miniaturformat an die Kreideküste der Stubbenkammer auf Rügen erinnern. Heute mit Kiefern bewaldet, ist die Kippe in selten eindeutiger Form im Gelände auszumachen.
Die bis 1939 betriebene Kippe ist industrie- und regionalgeschichtlich von Interesse.
(Tom Pfefferkorn, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)
Datierung:
- Erbauung ab 1935
Quellen/Literaturangaben:
- LMBV Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH: Heide/Zeißholz. Wandlungen und Perspektiven 23. Senftenberg 2013.
Bauherr / Auftraggeber:
- Bauherr: F. C. Th. Heye Braunkohlenwerke, Annahütte/ Kolonie Heye III
- Persönlichkeit: Friedrich Carl Theodor Heye
BKM-Nummer: 31000203