Die Gebäudegruppe besteht aus zwei Gebäuden etwa gleichen Baualters. Das östliche ist als Wohn-/ ehemaliges Verwaltungsgebäude anzusprechen und weist wenig Umbauten auf. Die Wandflächen bestehen aus gelbem Klinker. Die symmetrisch angeordneten Öffnungen weisen Segmentbögen aus roten Klinkern auf, die mit wandplanen Bändern ebenfalls aus rotem Klinker verbunden sind. Über dem niedrigen Drempelgeschoss liegt ein etwa 35 Grad geneigtes Satteldach.
Das Nebengebäude ist aus roten Klinkern errichtet. Bei den dem Originalbestand zuzuordnenden Wandöffnungen sind Faschen und Segmentbögen der Fenstersturze aus gelben Klinkern gemauert. Das flache Pfettendach (ca. 15 Grad) ist, im Westteil noch vorhanden, als Pappdach auf Schalung ausgeführt, die (sanierte) Ostseite ist mit Doppelfalzziegeln gedeckt. Hier wurden auch die Segmentbögen über den Fenstern in einen scheitrechten Sturz umgewandelt. Zum Teil sind im westlichen, nicht sanierten Gebäudeteil gusseiserne Einfachfenster erhalten, was auf die ehemalige Nutzung als Maschinenschuppen verweist. Ein weiterer Umbau ist im Bereich des Trafoturmes zu erkennen dieser ist wohl später aufgesetzt worden.
Die Trasse nach Hosena kann höchstens bis Anfang der 1950er Jahre bestanden haben mit dem Fortschreiten des Braunkohlentagebaus Heide wurde sie um 1954 überbaggert. Eine zweite Trasse führte in südwestlicher Richtung zu einer weiteren Verladung an der Bahnlinie Hosena-Kamenz.
Interessanterweise ist von dieser Werkbahn noch eine Lokomotive erhalten, die sich heute im Feldbahnmuseum Pirna-Herrenleite befindet.
Als ehemaliger regionaler Industriestandort sind die bestehenden Gebäude und Bahndämme zu würdigen und erhaltenswert.
(Tom Pfefferkorn, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)
Datierung:
- Erbauung um 1904
Quellen/Literaturangaben:
- Vulpius, Rainer, Borschke, Manfred: Die Glassande von Hohenbocka - seit 150 Jahren ein Grundstoff für die Lausitzer Glasindustrie,. In: Pressglas-Korrespondenz , H. 2004-2–16.
- Vulpius, Rainer: Zu den Anfängen des Braunkohlen- und Glassandabbaus im Zentralteil der Hohenbockaer Hochfläche und zur Existenz der Glashütte Johannisthal bei Leippe - ein Beitrag zur Geologie und Industriegeschichte. Veröffentlichungen des Museums der Westlausitz Kamenz 26. Kamenz 2006.
- Industriegeschichtlicher Themenpfad Leippe/ Torno.
- LMBV Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH: Heide/Zeißholz. Wandlungen und Perspektiven 23. Senftenberg 2013.
Bauherr / Auftraggeber:
- Bauherr: Leippe-Hohenbockaer Glassand-Werke
BKM-Nummer: 31000202