Heide-See, Restloch V (Rotschlamm)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Lauta, Senftenberg
Kreis(e): Bautzen, Oberspreewald-Lausitz
Bundesland: Brandenburg, Sachsen
Koordinate WGS84 51° 26′ 49,83″ N: 14° 03′ 44,03″ O 51,44718°N: 14,06223°O
Koordinate UTM 33.434.832,21 m: 5.699.971,53 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.434.942,12 m: 5.701.807,11 m
  • Ehemaliger Braunkohlentagebau 1958 bis 1963, später "Restloch Heide V", aus Richtung Norden

    Ehemaliger Braunkohlentagebau 1958 bis 1963, später "Restloch Heide V", aus Richtung Norden

    Fotograf/Urheber:
    Tom Pfefferkorn
    Medientyp:
    Bild
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Das später als »Restloch Heide V« bezeichnete ist der nordöstlichste und letzte von 1958 bis 1963 betriebene Tagebau, der direkt zur Versorgung der Brikettfabrik Heye III/ Heide aufgeschlossen wurde. Der Abbau begann ursprünglich 1909 direkt nördlich der Brikettfabrik. Im Zuge der zeitweisen energiepolitischen Umorientierung der DDR Mitte der 1960er Jahre, die zur »Kohlekrise« und Stilllegung von Tagebauen führte, endete 1963 auch die Förderung im noch nicht ausgekohlten Tagebau Heide. Rund 3,4 Millionen Tonnen Kohle verblieben im Boden.
1971 fiel nach Erschöpfung der werksnahen Halden im Aluminiumwerk Lauta die Entscheidung, Rotschlamm in das »Restloch Heide V«, das den geringsten Abstand zum Werk hatte, zu verbringen. Hierzu wurde ein Trenndamm zum westlichen Tagebauteil errichtet. Rotschlamm ist ein giftiger, technologisch bedingter Rückstand, der bei der Gewinnung von Aluminiumoxid (Tonerde) nach dem Bayerverfahren anfällt. Die rote Färbung entsteht durch in Natronlauge suspendierte Eisenoxidpartikel. Je Tonne aus Bauxit gewonnenen Aluminiums entstehen je nach Herkunft des Bauxits zwischen 1,5 und 3,7 Tonnen Rotschlamm.
Die Verspülung endete 1990. Die Gesellschaft zur Sanierung der Hinterlassenschaften des Lautawerkes stabilisierte zunächst die Uferbereiche. 2013/14 wurde ein weiterer Trenndamm errichtet, da man nach starken Regenfällen 2010 Gefährdungen des bestehenden feststellte. Die um den ganzen See errichtete Umzäunung soll das das Betretungs- und Badeverbot sicherstellen.
Das ökologische Altlastenprojekt Lautawerk, das eine dauerhafte Verwahrung des Restloches zum Ziel hat, soll 2025 abgeschlossen werden. Das »Restloch Heide V« ist industriegeschichtlich von Interesse.

(Tom Pfefferkorn, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1958 bis 1963

Quellen/Literaturangaben:
  • Stadt Lauta: Internetseite der Stadt Lauta. In: Lauta. URL: https://www.lauta.de/start.html.
  • Stadtverwaltung Lauta (Hg.): 625 Jahre Lauta 1374-1999. Lauta 1999.
  • LMBV Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (Hg.): Heide/Zeißholz. Lausitzer Braunkohlenrevier. Wandlungen und Perspektiven 23. Senftenberg 2013.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: Braunkohlenwerk Heide
  • Bauherr: VEB Aluminiumwerk »Albert Zimmermann« Lauta

BKM-Nummer: 31000153

Heide-See, Restloch V (Rotschlamm)

Schlagwörter
Ort
Lauta, Stadt
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
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„Heide-See, Restloch V (Rotschlamm)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-31000153 (Abgerufen: 18. März 2025)
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