1971 fiel nach Erschöpfung der werksnahen Halden im Aluminiumwerk Lauta die Entscheidung, Rotschlamm in das »Restloch Heide V«, das den geringsten Abstand zum Werk hatte, zu verbringen. Hierzu wurde ein Trenndamm zum westlichen Tagebauteil errichtet. Rotschlamm ist ein giftiger, technologisch bedingter Rückstand, der bei der Gewinnung von Aluminiumoxid (Tonerde) nach dem Bayerverfahren anfällt. Die rote Färbung entsteht durch in Natronlauge suspendierte Eisenoxidpartikel. Je Tonne aus Bauxit gewonnenen Aluminiums entstehen je nach Herkunft des Bauxits zwischen 1,5 und 3,7 Tonnen Rotschlamm.
Die Verspülung endete 1990. Die Gesellschaft zur Sanierung der Hinterlassenschaften des Lautawerkes stabilisierte zunächst die Uferbereiche. 2013/14 wurde ein weiterer Trenndamm errichtet, da man nach starken Regenfällen 2010 Gefährdungen des bestehenden feststellte. Die um den ganzen See errichtete Umzäunung soll das das Betretungs- und Badeverbot sicherstellen.
Das ökologische Altlastenprojekt Lautawerk, das eine dauerhafte Verwahrung des Restloches zum Ziel hat, soll 2025 abgeschlossen werden. Das »Restloch Heide V« ist industriegeschichtlich von Interesse.
(Tom Pfefferkorn, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)
Datierung:
- Erbauung 1958 bis 1963
Quellen/Literaturangaben:
- Stadt Lauta: Internetseite der Stadt Lauta. In: Lauta. URL: https://www.lauta.de/start.html.
- Stadtverwaltung Lauta (Hg.): 625 Jahre Lauta 1374-1999. Lauta 1999.
- LMBV Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (Hg.): Heide/Zeißholz. Lausitzer Braunkohlenrevier. Wandlungen und Perspektiven 23. Senftenberg 2013.
Bauherr / Auftraggeber:
- Bauherr: Braunkohlenwerk Heide
- Bauherr: VEB Aluminiumwerk »Albert Zimmermann« Lauta
BKM-Nummer: 31000153