Rotschlamm-Hochkippe Nord und Süd

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Hoyerswerda, Lauta
Kreis(e): Bautzen
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 26′ 27,03″ N: 14° 06′ 33,55″ O 51,44084°N: 14,10932°O
Koordinate UTM 33.438.095,92 m: 5.699.226,26 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.438.207,14 m: 5.701.061,57 m
  • Zwei abgedeckte Halden aus Eisenhydroxidschlamm (Rotschlamm), Halde Nord, von der Bahnhofstraße aus gesehen

    Zwei abgedeckte Halden aus Eisenhydroxidschlamm (Rotschlamm), Halde Nord, von der Bahnhofstraße aus gesehen

    Fotograf/Urheber:
    Tom Pfefferkorn
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  • Zwei abgedeckte Halden aus Eisenhydroxidschlamm (Rotschlamm), Halde Süd, Sanierung, von der Bahnhofstraße aus gesehen

    Zwei abgedeckte Halden aus Eisenhydroxidschlamm (Rotschlamm), Halde Süd, Sanierung, von der Bahnhofstraße aus gesehen

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1926 entsteht am östlichen Ortsrand in Richtung Schwarzkollm das „schönste Stadion der Niederlausitz, mit Schwimm- und Planschbecken, Sportplatz und einem Gasthaus. Etwa zeitgleich wird nordwestlich an der Bahntrasse Falkenberg-Horka mit der Aufhaldung des bei der Aluminiumherstellung entstehenden Abproduktes Rotschlamm begonnen. Nach Erschöpfung der Kapazität dieser Halde es wurde eine Höhe von bis zu 12 m erreicht begann man um 1955 mit der Aufhaldung südlich der Bahnhofstraße. Diese Halde erstreckte sich in der Folge weiter südlich und östlich. Beide Halden wurden wohl als Pflugkippe betrieben. Seit den 1920er Jahren existierte bereits ein Stichgleis aus dem Werksgelände heraus zu Halde 1. Es wurde jeweils mit der Erhöhung der Halde verlegt. Die Werkbahnbrücke über die Bahnhofstraße (31000156) führte ein weiteres Stichgleis zu Halde 2. Es verlief in etwa 10 m Höhe über der Bahnhofstraße und endete parallel zur Waldstraße. Im südlichen Bereich der Halde wurde wohl später auch Asche verkippt.
Nachdem auch hier 1972 die Kapazität erschöpft war, wurde der Rotschlamm im Restloch Heide V westlich von Lauta verspült. Nach 1989 wurden die Halden mit Erdstoffen abgedeckt. Eindringende Niederschlagswässer bereiten offenbar anhaltend Probleme, so dass auf Halde Süd derzeit offenbar weitere Sicherungsmaßnahmen stattfinden. Die noch vorhandene Werkbahnbrücke dient als LKW-Zufahrt. Zum Teil erfährt der Rotschlamm eine Wiederaufbereitung er wird als Hilfsstoff zur Wasseraufbereitung eingesetzt.
Die beliebte Sportanlage, die vom Schleichgraben gespeist wurde, musste um 1990 aufgrund anhaltender Schadstoffeinträge aus den Halden geschlossen werden. Die Halde Nord wurde nach Profilierung als Standort einer Photovoltaikanlage nachgenutzt.
Die beiden Halden sind wirtschaftsgeschichtlich von Interesse.

(Tom Pfefferkorn, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung Halde Nord 1926 bis ca. 1955

Quellen/Literaturangaben:
  • Stadt Lauta: Internetseite der Stadt Lauta. In: Lauta. URL: https://www.lauta.de/start.html.
  • Belli, Peter Josef: Das Lautawerk der Vereinigte Aluminium-Werke AG (VAW) von 1917 bis 1948 ein Rüstungsbetrieb in regionalen, nationalen, internationalen und politischen Kontexten; (zugleich ein Beitrag zur Industriegeschichte der Niederlausitz). Berlin 2012.
  • Stadtverwaltung Lauta (Hg.): 625 Jahre Lauta 1374-1999. Lauta 1999.
  • Meusel, Günter: 50 Jahre Kraftwerk Lauta 1918 - 1968 Festschrift anläßl. des 50jährigen Bestehens im Sept. 1968. Lauta 1968.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: VAW Lautawerk; VEB Aluminiumwerk »Albert Zimmermann« Lauta

BKM-Nummer: 31000149

Rotschlamm-Hochkippe Nord und Süd

Schlagwörter
Ort
Lauta, Stadt
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Rotschlamm-Hochkippe Nord und Süd”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-31000149 (Abgerufen: 23. März 2025)
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