Als in den 1920er Jahren das Ende einer rentablen Kohlegewinnung für Clara III absehbar wurde, wurde bis 1934 die rund 15 km lange, 900 mm-spurige und mit 1000 V Gleichspannung elektrifizierte Grubenbahn von der firmeneigenen Grube Werminghoff I, heute Knappensee, bis Zeißholz errichtet. Zu Kriegsende wurde deren Kohlebahnbrücke bei Maukendorf von der Wehrmacht gesprengt und erst 1952 wiedererrichtet. Auch aus diesem Grund war für die Versorgung der Brikettfabriken mit Rohkohle im Mai 1948 eine Verbindung der in Zeißholz endenden südlichen Kohleverbindungsbahn mit dem nördlichen Netz erforderlich. Zur Inbetriebnahme der neu erbauten Strecke Zeißholz - Laubusch mit Abzweig zur Brikettfabrik Heide (ehem. Heye III) gibt es nur wenige Informationen. Ab Zeißholz nutzte man auf ca. 2 km das Gleis der regelspurigen Strecke Straßgräbchen-Bernsdorf Hoyerswerda (Zeißholzbahn) und legte eine dritte Schiene ein. Die Zweigstrecke von Koselbruch nach Wiednitz befand sich im März 1947 noch im Bau. Hier existierten bereits durch die Tagebaue nördlich von Wiednitz umfangreiche Gleisanlagen. Aufwändige Brückenbauten zur Überquerung der Hauptbahn mussten am Bahnhof Schwarzkollm und nördlich vom Bahnhof Wiednitz errichtet werden. Das Hartsteinwerk in Schwarzkollm erhielt ebenfalls ein Anschlussgleis. In Laubusch schloss der Neubau an die bestehende Werkbahn an.
Das spätere Braunkohlenkombinat »Glückauf« Knappenrode betrieb die Schmalspurstrecke Knappenrode - Laubusch bis um 1990; bis 1992 bestand die Grubenbahn unter Betriebsführung der LAUBAG weiter.
Am 25.02.1993 ging die Brikettfabrik Knappenrode außer Betrieb, am 27.11.1993 endete nach einem Brand vorzeitig die Produktion in der Laubuscher Brikettfabrik. In Zeißholz kam bereits ein Jahr zuvor das Aus. Am 30. April 1992 wurde das Kraftwerk Lauta abgeschaltet, das seit 1918 ein bedeutender Abnehmer war.
Von Knappenrode aus wurde auf dem Teilstück Zeißholz-Auerhahn nach Beendigung des Werkbahnbetriebes ab 1994 mit ehemaligen Werkspersonenwagen und Kleindiesellokomotiven ein touristischer Bahnbetrieb durchgeführt, welcher aber aus Kostengründen 2001 eingestellt wurde. Bereits 1995 wurde die Strecke Knappenrode Auerhahn samt den vorhandenen Fahrzeugen unter Denkmalschutz gestellt. Um 1996 wurde lediglich das Teilstück Laubusch - Kraftwerk Lauta zurückgebaut; die Stammstrecke blieb vorerst erhalten. Die Bemühungen zum Weiterbetrieb führten indes aus wirtschaftlichen Gründen und örtlichen Widerständen heraus nicht zum Erfolg. In der Folge wurden in großen Bereichen Trassen eingeebnet und Dämme abgetragen. Die Ingenieurbauwerke der Strecke wurden weitgehend bis 2003 abgebrochen, lediglich das Kreuzungsbauwerk Schwarzkollm mit der Strecke Ruhland - Horka bestand bis 2017.
Noch bestehende Dämme und Trassen sind teilweise als Forstwege genutzt und erhaltenswert.
(Tom Pfefferkorn, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)
Datierung:
- Erbauung 1947-1950
Quellen/Literaturangaben:
- Lausitzer Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (Hg.): Die Brikettfabrik Knappenrode 1918-1993. Senftenberg-Brieske o. J.
- Herbach, Jens: Sachsenschiene. In: https://www.sachsenschiene.net/.
Bauherr / Auftraggeber:
- Bauherr: wohl VVB Kohle
BKM-Nummer: 31000116