Die Gleisanlagen waren Bestandteil des »Kleinen Kohlerings« der Deutschen Reichsbahn. Alle Tagebaue der Lausitz wurden über die Grubenbahn in Regel- und Grubenspur erreicht. Gearbeitet wurde im Drei-Schicht-Betrieb. Die Siebanlage entwickelte sich zum größten Rohkohleumschlagplatz in Europa. Hierfür gab es zwei Grabenbunker; es konnte sowohl von und in beiden Spurweiten umgeladen werden. Die Umladung auf LKW war ebenfalls möglich.
Nach 1990 sank die Nachfrage nach Braunkohle und Briketts rapide, viele Tagebaue wurden stillgelegt. 1997 wurde der Betrieb der Siebanlage eingestellt und die Betriebsanlagen bis auf einzelne, anderweitig nutzbare Gebäude abgebrochen.
Auf dem Gelände siedelten sich Firmen an, die nur noch mittelbar mit der Braunkohle zu tun haben: die Gießerei SLR, bei der die Schmelze elektrisch erfolgt, sowie der Gleisbau Sabrodt, der zum Teil als Nachunternehmer für das Kohlebahnnetz tätig ist. 2021 wurde zur Erhöhung der Flexibilität des Betriebes eine neue Instandhaltungshalle errichtet.
Der Standort ist von technik- sowie regionalgeschichtlichem Interesse.
(Tom Pfefferkorn, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)
Datierung:
- Erbauung um 1960
Quellen/Literaturangaben:
- LMBV Heft 07 Wandlungen und Perspektiven: Spreetal/ Bluno, Senftenberg 2016.
- Stramke, Ilse; Ulbrich, Erika; Bornack, Ilona: Geschichte und Geschichten aus der Chronik von Sabrodt, Gem. Elsterheide 2002.
- Kiesel, Reiner: Der kleine Kohlering der Deutschen Reichsbahn, Oberlausitzer Verlag 2012.
- www.ostkohle.de
Bauherr / Auftraggeber:
- --
BKM-Nummer: 31000105