Ehemaliges Elektrizitätswerk Weißwasser

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Weißwasser / Oberlausitz
Kreis(e): Görlitz
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 30′ 26,88″ N: 14° 38′ 28,23″ O 51,50747°N: 14,64118°O
Koordinate UTM 33.475.097,14 m: 5.706.320,73 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.475.223,11 m: 5.708.159,20 m
  • Verwaltungsgebäude der Stadtwerke, Transformatorenhäuschen und nach Nordwesten anschließender Rest einer Fabrikhalle

    Verwaltungsgebäude der Stadtwerke, Transformatorenhäuschen und nach Nordwesten anschließender Rest einer Fabrikhalle

    Fotograf/Urheber:
    Tom Pfefferkorn
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Verwaltungsgebäude der Stadtwerke, später errichtetes südliches Gebäude

    Verwaltungsgebäude der Stadtwerke, später errichtetes südliches Gebäude

    Fotograf/Urheber:
    Tom Pfefferkorn
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Verwaltungsgebäude der Stadtwerke, später errichtetes südliches Gebäude

    Verwaltungsgebäude der Stadtwerke, später errichtetes südliches Gebäude

    Fotograf/Urheber:
    Tom Pfefferkorn
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Am 3. November 1894 wurde das »Elektrizitätswerk für Gleichstrom« in der damaligen Schweigstraße eingeweiht; es war ein Bau auf eigene Kosten durch Baumeister Rother. Ursprünglich war es mit zwei Dampfkesseln und 3 Dampfmaschinen mit einer Gesamtleistung von 500 PS ausgestattet. Diese Kapazität reichte damals zum Betrieb von 4.000 Glühlampen und 50 Motoren. Als erstes Gebiet wurde die damalige »Kolonie am Bahnhof«, also die sich um den Bahnhof entwickelnde Vorstadt, mit großen Bogenlampen beleuchtet.
Nach Rothers Konkurs und weiteren zwei Besitzern wurde das Werk 1905 Eigentum der Lausitzer Elektrizitäts-Werke (LEW) GmbH Berlin.
Mit einer wesentlichen Leistungssteigerung in den 1920er Jahren war die Umstellung auf Turbinenbetrieb verbunden, die mit Dampf aus der benachbarten Ziegelei versorgt wurde. Im Kaufhaus am Bahnhof wurde um 1930 ein Aufzug in Betrieb genommen, der zum Aufbau eines 440 V-Gleichspannungsnetzes in diesem Bereich zwang wohl eine Einmaligkeit in Deutschland. Erst 1951/53 wurde auf 220 V Wechselspannung umgestellt.
Trotz Austauschs der Maschinen blieben die Betriebsgebäude äußerlich und das Verwaltungsgebäude auch innen in einem weitgehend unveränderten Zustand. Nach Gründung der Stadtwerke 1992 wird der Beschluss zur Verlegung des Firmensitzes in das E-Werk gefasst; 1995 wird der Schornstein und 1996 die Maschinenhalle bis auf den straßenseitigen Giebel abgebrochen. Mit der Eröffnung des westseitigen Neubaus wurden alle Standorte hier zusammengefasst.
Die Objekte des Alt-/ Ursprungsbestandes sind das Verwaltungsgebäude (Nr. 13-17), der Ostgiebel der Maschinenhalle (Nr. 19) und das Trafohaus rechts/ nördlich vom Hauptgebäude. Es handelt sich um im Fond glatt verputzte Gebäude mit Betonung der Ecken, sowie Fenster- und Türumrahmungen durch Klinker. Die Giebel tragen teilweise aufwändige Bekrönungen. Das giebelständige Gebäude beherbergt hinter einem auffälligen Eingangsbereich im Inneren originale Bestandteile: eine Treppe, Türen, Terrazzofußboden. ist ein teilweise verputzter Klinkerbau mit Giebelbekrönungen.
Durch den Neubau auf der Westseite, der in der historischen Straßenansicht nicht ins Auge fällt, ist die Nutzung des Standortes einschließlich Altbestand gesichert. Das Ensemble ist grundsätzlich von bau- und ortsgeschichtlicher Bedeutung und erfüllt eine wichtige städtebauliche Funktion: Es bildet, bei einer gelungenen Massenkomposition, einen kleinen Vorplatz und lockert die durchgehende Straßenfront auf.

(Tom Pfefferkorn, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2021)

Datierung:
  • Erbauung 1894

Quellen/Literaturangaben:
  • Große Kreisstadt Weißwasser: Die Stadtwerke, Entwicklung der Versorgungsaufgaben in den letzten 100 Jahren, InterMedia Weißwasser, 1997.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Ausführung: Rother (Baumeister)

BKM-Nummer: 31000080

Ehemaliges Elektrizitätswerk Weißwasser

Schlagwörter
Ort
Weißwasser/O.L., Stadt
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

Empfohlene Zitierweise

Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt steht unter der freien Lizenz CC BY-NC 4.0 (Namensnennung, nicht kommerziell). Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
„Ehemaliges Elektrizitätswerk Weißwasser”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-31000080 (Abgerufen: 28. März 2025)
Seitenanfang