POS »Ernst Schneller« (ehem.); heute Oberschule Hoyerswerda

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Hoyerswerda
Kreis(e): Bautzen
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 26′ 39,13″ N: 14° 15′ 53,39″ O 51,4442°N: 14,26483°O
Koordinate UTM 33.448.907,93 m: 5.699.480,25 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.449.023,76 m: 5.701.315,71 m
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    POS »Ernst Schneller« (ehem.); heute Oberschule Hoyerswerda

    Fotograf/Urheber:
    Matin Neubacher
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Schule im WK I. Gebaut als POS »Ernst Schneller«. Die Pläne für die Schule stammen aus dem Jahr 1957, die Ausführung erfolgte im Zeitraum 1958/59. Die 16 Klassenzimmer enthaltende Mittelschule besteht aus mehreren rechtwinklig aneinandergesetzten ein- oder zweigeschossigen Flügeln. Deren kammartige Anordnung ist nicht vollkommen unregelmäßig, doch wurde eine Symmetrie bewusst vermieden. Hauptbau ist ein langer zweigeschossiger Trakt mit dem Haupteingang in der Mitte der äußeren Langseite als der Seite, die zur Wohnbebauung weist. An den Enden und in der Mitte dieses Baukörpers schließen sich hofseitig drei gleich lange, eingeschossige Flügelbauten an. An seinen Enden ist der Hauptbau nach beiden Seiten durch eingeschossige Trakte verlängert. Diese Trakte sind nach der einen Seite ganz kurz und nach der anderen recht lang. Vom kurzen südlichen Trakt mit dem Speiseraum winkelt nach vorn zur Straße die Aula ab, vom langen nördlichen Zwischentrakt mit den Werkräumen in den Hof hinein die Turnhalle. Im Hauptbau befinden sich neben Klassenzimmern Lehrer- und Direktorenzimmer und einige Gemeinschaftszimmer. Die Zimmer weisen bei einhüftigem Aufbau zur Straße, also nach Westen. In den hofseitigen Flügeln sind Fachunterrichtsräume für Biologie, Physik und Chemie, Gemeinschaftsräume und Toiletten eingegliedert. Der Hauptbau, die Zwischentrakte, Turnhalle und Aula sind mit flachen Satteldächern versehen. Die drei Flügelbauten mit den Fachkabinetten dagegen weisen zweiseitig jeweils nach außen geneigte Pultdächer auf. Dabei wird der selbstverständlich befensterte Gang durch ein niedrigeres und ihm entsprechend schmaleres Pultdach überfangen als die weit breiteren Zimmer, deren Pultdach dem Zimmer entsprechend weit höher ist. Diese Dachform ermöglicht einen starken Höhenversprung, der, ähnlich wie bei Sheddächern, ebenfalls mit Fenstern versehen wurde, über die die Räume zusätzlich zu belichten und belüften sind, was den Anforderungen an Fachkabinette entgegenkommt. Bestimmend für die Fassadengestaltung ist über alle Baukörper (mit Ausnahme von Aula, Turnhalle und Treppenhäusern) hinweg ein gleichmäßiges Raster von Lisenen und leicht zurücktretenden Fensterbrüstungen. Die Fenster gleichen Formats greifen von Lisene zu Lisene, so daß neben Lisenen und Brüstungen keine geschlossene Wandfläche bleibt. Dadurch gewinnt der Bau einen überaus lichten und offenen Charakter von höchster Modernität. Trotzdem diese Bauweise einen Skelettbau mit eingespannten Brüstungen suggeriert, handelt es sich bei der Schule um einen verputzten Ziegelbau. Bereichert wird die Schule durch Darstellungen des Hoyerswerdaer Künstlers Sieger an den Stirnwänden der zwei Treppenhäuser zum Thema »Pioniere«. Diese Bilder sind künstlerisch nicht unbedeutende Zeugnisse der angewandten Kunst der Zeit. Ebenfalls künstlerisch gestaltet wurden die Geräteraumtür der Turnhalle und die zwei Trinkbrunnen in den Treppenhäusern. Es ist festzustellen, daß die Schule einen völlig neuen Typ darstellt, bei dem Bauhaus-Grundsätze aufgegriffen und sogar weiterentwickelt wurden. Der Bau gibt dem Postulat »Form folgt der Funktion« vollendet Ausdruck. Er ist in allen gestalterischen Variablen auf seine Funktion als Schule zugeschnitten, als einem Ort für viele Kinder, wo diese in einem hellen und luftigen Klassenzimmer konzentriert dem Unterricht folgen und auf ebensolchen Gängen und im großen Außenbereich ihrem verstärkten Bedürfnis nach Bewegung nachkommen können. Der Bau weist eine der Bauaufgabe entsprechende gelungene architektonische Lösung auf, die ihm einen besonderen architekturgeschichtlichen Wert verleiht.

(Martin Neubacher, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1959

Quellen/Literaturangaben:
  • Kulturbund Hoyerswerda/Biernath, Peter: Kulturdenkmale in Hoyerswerda. 1. Aufl., Hoyerswerda 2008.

Bauherr / Auftraggeber:
  • --

BKM-Nummer: 30900250

POS »Ernst Schneller« (ehem.); heute Oberschule Hoyerswerda

Schlagwörter
Ort
Hoyerswerda
Alternativer Ortsname
Wojerecy
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„POS »Ernst Schneller« (ehem.); heute Oberschule Hoyerswerda”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30900250 (Abgerufen: 20. März 2025)
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