Mehrfamilienhaus in der ehem. Werksiedlung Saxonia

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Bernsdorf (Landkreis Bautzen)
Kreis(e): Bautzen
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 23′ 6,98″ N: 14° 06′ 54,97″ O 51,38527°N: 14,11527°O
Koordinate UTM 33.438.434,83 m: 5.693.041,42 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.438.546,24 m: 5.694.874,26 m
  • Mehrfamilienhaus in der ehem. Werksiedlung Saxonia

    Mehrfamilienhaus in der ehem. Werksiedlung Saxonia

    Fotograf/Urheber:
    Kathrin Kruner
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Mehrfamilienhaus in der ehem. Werksiedlung Saxonia

    Mehrfamilienhaus in der ehem. Werksiedlung Saxonia

    Fotograf/Urheber:
    Kathrin Kruner
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Die Grube Saxonia begann wahrscheinlich schon um 1870 mit der Kohleförderung, die im Tiefbauverfahren durchgeführt wurde. Diese historische Tiefbauaktivität hinterließ bis heute erkennbare Spuren im Relief der Region. Während dieser Zeit wurde auch die Brikettierung vor Ort durchgeführt, und es entstanden Wohngebäude.
Im frühen 20. Jahrhundert stieg der Bedarf an Brennstoffen für Glashütten und Ziegeleien in der Umgebung von Hoyerswerda stetig an. Dies führte dazu, dass Großunternehmen wie die „Eintracht Braunkohlenwerke und Brikettfabriken Aktiengesellschaft Welzow“ im Jahr 1908 den gesamten Besitz der „Saxonia Braunkohlenwerk und Brikettfabrik“ erwarben. Die „Eintracht“ plante die Stilllegung der Brikettfabrik Saxonia und den Bau einer eigenen Anlage. Im folgenden Jahr erwarb die „Eintracht“ verschiedene Kohlefelder in der Umgebung von Zeißholz. Diesen Ankäufen waren zahlreiche Bohrungen rund um Hoyerswerda vorausgegangen, bei denen ein überraschend großes, horizontal gelagertes Braunkohlenvorkommen in geringer Tiefe entdeckt wurde, das als das 2. Lausitzer Flöz bekannt ist.
Der Niedergang des unrentablen Tiefbaus war somit im Zeißholzer Revier besiegelt. Die Grube Clara III wurde planmäßig im Tagebau erschlossen, und parallel dazu errichtete die „Eintracht“ eine moderne Brikettfabrik in der Nähe von Zeißholz.
In der Zeit des Kohleabbaus sind einige bauliche Überreste bis heute erhalten geblieben, darunter ein schlichtes zweigeschossiges Mehrfamilienwohnhaus. Es wird angenommen, dass ehemalige Bergleute in diesem Gebäude gewohnt haben. Im hinteren Teil des Hauses, das ein Satteldach trägt, sind auch die Schuppen aus dieser Zeit erhalten geblieben.
Dieses Gebäude ist somit ein bezeichnendes Zeugnis für den Kohleabbau und die –veredelung in der Region im kleineren Maßstab. Besonders bemerkenswert ist hierbei die Art des Abbaus im Tiefbau sowie die Seltenheit, dass Bauten der sozialen Infrastruktur aus dieser Zeit erhalten geblieben sind. Es ermöglicht uns einen Einblick in die Lebensbedingungen und Wohnverhältnisse der damaligen Bergleute.

(Martin Neubacher, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:
  • Erbauung vmtl. 1920er Jahre

Quellen/Literaturangaben:
  • --

Bauherr / Auftraggeber:
  • --

BKM-Nummer: 30900214

Mehrfamilienhaus in der ehem. Werksiedlung Saxonia

Schlagwörter
Ort
Zeißholz
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

Empfohlene Zitierweise

Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt steht unter der freien Lizenz CC BY-NC 4.0 (Namensnennung, nicht kommerziell). Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
„Mehrfamilienhaus in der ehem. Werksiedlung Saxonia”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30900214 (Abgerufen: 27. März 2025)
Seitenanfang