Der zweigeschossige Backsteinbau mit Attikageschoss, das durch einen abgewandelten Würfelfries abgesetzt ist, erhebt sich über einem Sockelgeschoss und wird von einem Walmdach mit Biberschwanz-Kronendeckung abgeschlossen. In der Mittelachse befindet sich ein das Gebäude nach oben abschließender Dachreiter, der eine Uhr trägt.
Zwei symmetrisch gesetzte Erker, die sich als Zwerchhäuser über die Traufe fortsetzen, gliedern gleichmäßig die Fassade zur Hauptstraße hin. Die Risalite fassen sieben Gebäudeachsen ein flankierend schließen südlich und nördlich der Risalite jeweils weitere vier Achsen an. Die Gebäudeachsen werden durch Lisenen in Kolossalordnung bestimmt. Die Kastenfenster in beiden Geschossen sind teilweise im Original erhalten und präsentieren die ursprüngliche Sprossung. An den fünfachsigen Schmalseiten des Gebäudes setzt sich diese Fassadenstrukturierung konsequent fort.
Die Risalite mit stilisierten Blattornamentbändern verfügen über figürliche Reliefs. Im nördlichen Risalit findet man eine Darstellung des Hermes sowie zweier Bergleute; im südlichen Risalit finden sich die Darstellungen von zwei nackten weiblichen Figuren sowie einer männlichen Figur. Sie überfangen die original erhaltenen Doppeltüren, die durch Freitreppen zu erreichen sind.
In der Achse des südlichen Risalits setzt rechtwinklig an den Verwaltungsbau ein ursprünglich als Männerwaschkaue genutzter Bauteil an. Er verfügt über ein Walmdach und original erhaltene Fenster.
Das Verwaltungsgebäude ist ab dem Jahr 2007 denkmalgerecht saniert worden. Hier finden sich im Inneren zahlreiche bauzeitliche Details (Fenster, Baukeramik, Treppen, Deckenstrukturen etc.); auch zwei Kandelaber auf dem Vorplatz gehören zu diesem Ensemble. Bisher noch unsaniert ist die Waschkaue, die gleichfalls noch über zahlreiche bauzeitliche Gestaltungselemente verfügt.
Die erhaltenen Bauten zeugen von der bis 1993 betriebenen Brikettfabrik, deren Bestand ab 1994 zu großen Teilen abgerissen worden ist. Der Gebäudekomplex ist von hoher bau-, industrie- und ortsgeschichtlicher Bedeutung dies auch insbesondere im Zusammenhang mit der Kolonie Erika.
(Martin Neubacher, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)
Datierung:
- Erbauung 1917–1919
Quellen/Literaturangaben:
- Vom Aufstieg der Brikettfarbik Erika 1918 bis zur Sanierung im Jahre 1996. URL: http://www.heimatverein-laubusch.de/data/geschichten/brifa_erika.php (29.06.2023)., .
Bauherr / Auftraggeber:
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BKM-Nummer: 30900168