Gedenkstein für die Opfer der Zitt-Werke Zittau

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Zittau
Kreis(e): Görlitz
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 50° 54′ 16,63″ N: 14° 49′ 46,5″ O 50,90462°N: 14,82958°O
Koordinate UTM 33.488.017,50 m: 5.639.232,25 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.488.150,28 m: 5.641.043,64 m
  • Gedenkstein für die Opfer der Zitt-Werke Zittau

    Gedenkstein für die Opfer der Zitt-Werke Zittau

    Fotograf/Urheber:
    Matin Neubacher
    Medientyp:
    Bild
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Die „Zittwerke AG“ in Zittau und Großporitsch waren ein Tarnunternehmen der „Junkers Flugzeug- und Motorenwerke AG“. Nach Luftangriffen der Alliierten auf deutsche Industriestandorte fiel die Entscheidung zur Verlagerung kriegswichtiger Unternehmen in Tarnunternehmen und unterirdischen Produktionsstandorten. 1943 vollzogen die Junkerswerke diesen Schritt. Der neue Standort sollten die „Spinnerei und Weberei AG Ebersbach der Gebrüder Moras AG“ in Zittau und die ehemaligen Kasernen in Großporitsch sein. Letztere waren bereits seit Kriegsbeginn als Internierungslager für Kriegsgefangene im Einsatz. Arbeiter wurden vorwiegend aus der örtlichen Textilindustrie generiert, aber auch Zwangsarbeiter wurden herangezogen. Für diese und für Häftlinge des KZ Groß-Rosen wurden in dem Kasernengebiet in Großporitsch Lager eingerichtet. Bis zu 864 KZ-Häftlinge sollen in den ZITT-Werken gearbeitet haben. Mit der näherrückenden Ostfront und vermehrten Angriffe auf Zittau verließen die Junkers-Werke im Frühling 1945 das Gelände. Im März 1945 waren nur noch das Ostarbeiterlager und das Außenlager des KZ vorhanden. Mit der Räumung des Stammlagers Groß Rosen diente das Gelände bis zum 7. Mai noch als Auffanglager für das evakuierte Außenlager. Viele der Häftlinge fanden aufgrund von Luftangriffen am 7. und 8. Mai 1945 und aufgrund desaströser Lebensbedingungen hier den Tod. Zum Gedenken an diese Opfer wurde im Urnenhain der Stadt Zittau eine Gedenkstätte eingerichtet. Sie besteht aus einem Granitstein mit der Aufschrift: „Zum Gedenken an die Opfer des Faschismus in den ehemaligen ZITT-Werken“. Die Gedenkstätte ist ortsgeschichtlich und sozialgeschichtlich von Bedeutung.

(Kathrin Kruner, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:
  • nach 1945

Quellen/Literaturangaben:
  • Bauer, Herbert: Rund um die Historie eines Anschlussgleises. Lokale Widerspiegelung der Weltgeschichte. Der Schienenstrang durch das südöstliche oberlausitzer Hügelland., hg. von Interessenverband der Zittauer Schmalspurbahnen e. V.; Oybin 2003.

Bauherr / Auftraggeber:
  • --

BKM-Nummer: 30800361

Gedenkstein für die Opfer der Zitt-Werke Zittau

Schlagwörter
Ort
Zittau
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Gedenkstein für die Opfer der Zitt-Werke Zittau”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30800361 (Abgerufen: 20. März 2025)
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