Tagebaurestsee Olbersdorfer See

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Olbersdorf
Kreis(e): Görlitz
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 50° 53′ 23,13″ N: 14° 46′ 48,32″ O 50,88976°N: 14,78009°O
Koordinate UTM 33.484.532,43 m: 5.637.588,72 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.484.663,83 m: 5.639.399,42 m
  • Tagebaurestsee Olbersdorfer See

    Tagebaurestsee Olbersdorfer See

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    Kathrin Kruner
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  • Tagebaurestsee Olbersdorfer See, Baggerlöffel am Uferbereich

    Tagebaurestsee Olbersdorfer See, Baggerlöffel am Uferbereich

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  • Tagebaurestsee Olbersdorfer See, Schaufelrad am Uferbereich

    Tagebaurestsee Olbersdorfer See, Schaufelrad am Uferbereich

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Der Olbersdorfer See entstand zwischen 1991 und 1999 auf dem Gebiet des ehemaligen Tagebaus »Glückauf« Olbersdorf. Bereits 1908 gründete sich die »Olbersdorfer Braunkohlewerke GmbH«. Sie betrieb zunächst den Abbau im Tiefbau, wechselte aber recht bald zum Tagebau. Von Anfang an stand der Tagebau im Konkurrenzkampf mit dem Tagebau Herkules (heute Turow), welches das Kraftwerk Hirschfelde versorgte. 1937 musste der Tagebau in Olbersdorf geschlossen werden, die Grube soff ab. 1947 wurde aufgrund der wirtschaftlichen Situation in der jungen DDR der Betrieb unter dem Namen »Glückauf« jedoch wiederaufgenommen. Bereits in den 1960er Jahren war der Ausbau des Tagebaus durch die nahegelegenen Wohnbauten von Olbersdorf und Zittau eingeschränkt. Zwar wurden einige Gebäude in Olbersdorf abgebaggert und für sie mit der Grundbachsiedlung in Olbersdorf Kohleersatzbauten geschaffen, aber ein Ausbau in den Größenordnungen wie geplant geschah zunächst nicht. Erst in den 1970er Jahren fiel der Beschluss zum Ausbau zum Bandtagebau mit Einsatz von Großgeräten zur Versorgung des Kraftwerkes Hagenwerder mit Rohbraunkohle. Pläne jener Zeit sahen auch eine Abbaggerung von großen Teilen Zittaus und Olbersdorf vor. Mit der politischen Wende wurden diese Pläne jedoch nie umgesetzt. Der Tagebau in Olbersorf wurde nicht mehr benötigt und die Stilllegung beschlossen. Am 30. September 1991 verließ der letzte Kohlezug den Tagebau. Zu diesem Zeitpunkt liefen bereits die Vorbereitungen zur Flutung des Restlochs und den Umbau des Betriebsgeländes zu einem Naherholungsgebiet. Dafür wurde der Uferbereich stabilisiert und der Grundbach auf einer Gesamtlänge von 4,4 km naturnah verlegt. 1996 bis 1999 wurde der See geflutet. Zur Rekultivierung des Geländes wurden etwa 750.000 Bäume und Sträucher gepflanzt. Ebenso fanden Bergbaurelikte wie ein Schaufelrad oder Löffel von Eimerkettenbagger ihren Platz am Ufer, um an die Geschichte des Ortes zu erinnern. Der nördliche Uferbereich wurde 1998 in das Gelände der 2. Sächsischen Landesgartenschau integriert, welche unter dem Motto »Landschaft nach dem Bergbau« stand. Heute ist der Olbersdorfer See ein Naherholungsgebiet mit Wanderwegen (Bergbaulehrpfad) und touristischer Nutzung. Der Tagebaurestsee ist ortsgeschichtlich und bergbaugeschichtlich von Relevanz.

(Kathrin Kruner, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:
  • 1991-1999

Quellen/Literaturangaben:
  • Männig, Klaus: Zur Sanierung des ehemaligen Tagebaus Olbersdorf; In: Oberlausitzer Kulturschau 4 (1998), H. 10, S. 6–8.
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (Hg.): Tagebau Olbersdorf (1910-1991); Hoyerswerda 1999.

Bauherr / Auftraggeber:
  • --

BKM-Nummer: 30800340

Tagebaurestsee Olbersdorfer See

Schlagwörter
Ort
Olbersdorf
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
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„Tagebaurestsee Olbersdorfer See”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30800340 (Abgerufen: 28. März 2025)
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