Doecker-Siedlung als Arbeiter- und Musterhaussiedlung der Christoph & Unmack AG Niesky

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Niesky
Kreis(e): Görlitz
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 17′ 19,34″ N: 14° 50′ 8,05″ O 51,28871°N: 14,83557°O
Koordinate UTM 33.488.533,79 m: 5.681.943,72 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.488.666,36 m: 5.683.772,40 m
  • Doecker-Siedlung der Firma Christoph & Unmack AG; Mehrfamilienhaus Doeckerplatz

    Doecker-Siedlung der Firma Christoph & Unmack AG; Mehrfamilienhaus Doeckerplatz

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    Anja Prust
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  • Doecker-Siedlung der Firma Christoph & Unmack AG, Wasserturm

    Doecker-Siedlung der Firma Christoph & Unmack AG, Wasserturm

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    Kathrin Kruner
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  • Doecker-Siedlung Firma Christoph & Unmack AG; Einfamilienhaus Conrad-Wachsmann-Straße

    Doecker-Siedlung Firma Christoph & Unmack AG; Einfamilienhaus Conrad-Wachsmann-Straße

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    Kathrin Kruner
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Die 1835 von J.E. Christoph erworbene Kupferschmiede entwickelte sich zu einem expandierenden Maschinenbaubetrieb, welcher vorwiegend Maschinen-, Brücken- und Schienenfahrzeugbau betrieb. Der Holzbau etablierte sich ab 1887 mit dem Niederlassen der Barackenfabrik Christoph und Unmack (C.F. Christoph und C.R. Unmack) aus Kopenhagen. Sie verlegten aufgrund von Aufträgen des preußischen Kriegsministeriums ihre Fabrikation nach Niesky. 1922 kam es zur Vereinigung der beiden Betriebe unter dem Namen Christoph & Unmack AG, Niesky/O.L. Die Abteilung Holzbau produzierte vorwiegend Baracken im Doecker-System, weitete die Produktionspalette aber zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf nahezu alle Nutzungsbereiche und Konstruktionsweisen aus. Die von ihnen entwickelten Holzhäuser erlangten weltweite Popularität. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Abteilung Holzbau fast vollständig zerstört und daraufhin die Produktion stillgelegt.

Die im Stadtgebiet Niesky vorhandenen knapp 100 Holzbauten sind zum Großteil Wohnbauten der Mitarbeiter des Werkes und dienten gleichzeitig als Musterhäuser. Die meisten von ihnen befinden sich in den ehemaligen Vororten, welche 1929 dem Stadtgebiet angeschlossen worden waren. Die Bauten sind in unterschiedlichen Konstruktionsweisen errichtet. Teilweise wurden sie als Siedlungsbauten mehrfach ausgeführt oder auch als gleicher Gebäudetypus in Tafel-, Block- oder Fachwerk-Skelettbauweise. Die meisten der Holzbauten sind heute noch in Originalsubstanz erhalten.

Die Siedlung am Doeckerplatz entstand zwischen 1918 und 1937 als Stadterweiterung für die Arbeiter und Angestellten der Abteilung Holzbau. Die Holbauten haben verschiedene Konstruktionsweisen. Typisch für diese Siedlung sind die offenen Eingangsvorplätze, zusätzlich wurde mit dem Doecker- und Schlesienplatz kleinere Auflockerungen im Siedlungsgebiet eingeplant. Vorwiegend wurden in dieser Siedlung Häuser des Types Niesky I und II in unterschiedlichen Größen (Einfamilienhaus, Doppelwohnhaus, Vierfamilienwohnhaus ect.) und Ausführungen errichtet. Die Bauten befinden sich bis auf kleinere Änderungen noch im Originalzustand und stehen fast durchgängig bereits unter Denkmalschutz. Mit zur Siedlung gehört der Wasserturm in der Fritz-Schubert-Straße 19. Der 20 Meter hohe Turm wurde 1920 in Stahlbetonbauweise errichtet. Der Turm besitzt einen quadratischen Grundriss mit Rundbogenfenstern in Zweier- und Dreigruppen. Das darüber befindliche Behältergeschoss wurde 1934 saniert und bekam sein jetziges Aussehen mit einem Zinnenkranz als Dachabschluss. Der Turm ist vermutlich schon seit 1945 außer Betrieb und wird zu Wohn- und Geschäftszwecken genutzt. Die Siedlung ist orts- und baugeschichtlich von Bedeutung.

(Kathrin Kruner, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:
  • Erbauung 1918-1937

Quellen/Literaturangaben:
  • Stadt Niesky, Museum Niesky: Holzbauten der Moderne; Niesky o.J.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: Christoph & Unmack AG, Niesky, O.L.
  • Entwurf: Christoph & Unmack AG, Niesky, O.L
  • Ausführung: Christoph & Unmack AG, Niesky, O.L.

BKM-Nummer: 30800303

Doecker-Siedlung als Arbeiter- und Musterhaussiedlung der Christoph & Unmack AG Niesky

Schlagwörter
Ort
Niesky
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Doecker-Siedlung als Arbeiter- und Musterhaussiedlung der Christoph & Unmack AG Niesky”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30800303 (Abgerufen: 24. März 2025)
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