Erlichthof Rietschen

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Rietschen
Kreis(e): Görlitz
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 24′ 10,91″ N: 14° 47′ 28,52″ O 51,40303°N: 14,79125°O
Koordinate UTM 33.485.479,68 m: 5.694.665,72 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.485.610,84 m: 5.696.499,52 m
  • Freilichtmuseum Erlichthof Rietschen

    Freilichtmuseum Erlichthof Rietschen

    Fotograf/Urheber:
    Kathrin Kruner
    Medientyp:
    Bild
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  • Freilichtmuseum Erlichthof Rietschen

    Freilichtmuseum Erlichthof Rietschen

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    Kathrin Kruner
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Die Dörfer der Lausitzer Heide waren bis Ende des 19. Jahrhunderts durch Schrotholzhäuser bestimmt. Mit der Zeit wurden viele durch billigere und pflegeleichtere Ziegelgebäude ersetzt. Auch die Gegend um Rietschen war durch Schrotholzhäuser geprägt. Als in den 1950er Jahren die Umgegend geologisch untersucht wurde und reiche Braunkohlevorkommen gefunden wurden, kam es 1955 zu einem Baustopp durch ein sogenanntes Bergbauschutzgebiet in den Ortsteilen Mocholz, Viereichen, Altliebel und Zweibrücken. Die Umsiedlung für diese Ortschaften war beschlossen und begann 1990. Die damals tätige Bergbaugesellschaft LAUBAG hatte sich allerdings vertraglich dazu verpflichtet die in den Ortschaften unter Denkmalschutz stehenden Schrotholzhäuser abzutragen und an einem entsprechenden Ort wiederaufzubauen. Neben Rietschen hatten sich auch Schleife und Weißwasser beworben. Schließlich wurde sich für Rietschen aufgrund seiner Nähe zu den devastierten Orten entschieden. Nahe des Erlichtteiches wurde nun der Erlichthof errichtet. Bis 1997 wurden insgesamt 16 Schrotholzhäuser und Scheunen hierhergebracht:
Am Erlichthof 1: ehem. Forsthaus (ehem. Altliebel 37), Umgebinde, Schrotholz, 1993 transloziert, saniert ab 1996, heute Gasthaus;
Am Erlichthof 2: Scheune aus Kaschel, Umschrot und Fachwerk, transloziert 1992;
Am Erlichthof 5: Scheune (ehem. Altliebel 37), gehörte zum Forstanwesen, Fachwerk, transloziert 1994/95 (Webhaus);
Am Erlichthof 7: Schrotholzwohnhaus mit Umgebinde (ehem. Viereichen 10), transloziert 1994, saniert bis 1997 (Ferienhaus);
Am Erlichthof 9: Schrotholzscheune (ehem. Zweibrücken 26), transloziert 1995 (Keramikscheune);
Am Erlichthof 15: Schrotholzwohnhaus (aus Jerischke, Dorfstraße 23), transloziert 1992, saniert 1996/97 (Naturschutz und Touristik)

Das Gelände wird heute museal bespielt und spiegelt die Lebensweise der ländlichen Bevölkerung im 19. Jahrhundert wider. Das Freilichtmusuem ist regionalgeschichtlich und sozialgeschichtlich von Bedeutung und ist ein bedeutendes Zeugnis musealer Aktivitäten nach 1989.

(Kathrin Kruner, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:
  • Erbauung ab 1991

Quellen/Literaturangaben:
  • Förderverein Schrothäuser Erlichthof (Hrsg.): Der Erlichthof und seine Nachbarn. Rietschen und die Umsetzung der historischen Schrotholzhäuser, Rietschen 1997.

Bauherr / Auftraggeber:
  • --

BKM-Nummer: 30800291

Erlichthof Rietschen

Schlagwörter
Ort
Rietschen
Alternativer Ortsname
Recicy
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Erlichthof Rietschen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30800291 (Abgerufen: 23. März 2025)
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