Der Ort Merzdorf war eine der ersten Ansiedlungen in der Spreeniederung und seit 1400 urkundlich bekannt. Ursprünglich war er als Straßendorf mit Gewannflur angelegt, später waren hier die Orte Bärwalde und Schöpsdorf eingepfarrt. Merzdorf ist vor allem als Geburtsort des sorbischen Volksschriftstellers Jan Smoler bekannt. Die Umsiedlung aufgrund des fortschreitenden Tagebaus Bärwalde begann 1975. Der Großteil der Bewohner zog nach Weißwasser, Hoyerswerda, Bärwalde und die nähere Umgebung. 1979/80 wurde Merzdorf endgültig überbaggert.
Der Ort Schöpsdorf war seit 1418 urkundlich bekannt. Er war eine sorbische Siedlungsgründung am Ostufer der Großen Spree und als Platzdorf mit kleiner Gewannflur angelegt. Über die Jahrhunderte war der Ort fast ausschließlich durch die sorbische Bevölkerung bewohnt. Mit der Festlegung der Devastierung des Ortes für den Tagebau Bärwalde Anfang der 1970er Jahre verließ der Großteil der Bevölkerung den Ort freiwillig. 1981 wurde Schöpsdorf durch den Tagebau schließlich überbaggert.
Der Gedenkort für die beiden devastierten Orte ist sozialgeschichtlich und erinnerungskulturell von Relevanz.
(Kathrin Kruner, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)
Datierung:
- Erbauung nach 2000
Quellen/Literaturangaben:
- Meusel, Günter u.a.: Merzdorf: aus der Geschichte eines kleinen Heidedorfes. Hoyerswerda 1979.
- Infotafel am Bärwalder See
Bauherr / Auftraggeber:
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BKM-Nummer: 30800276