Gedenkort für die devastierten Orte Merzdorf und Schöpsdorf

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Boxberg / Oberlausitz
Kreis(e): Görlitz
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 23′ 18,83″ N: 14° 32′ 36,68″ O 51,38856°N: 14,54352°O
Koordinate UTM 33.468.237,45 m: 5.693.135,00 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.468.361,70 m: 5.694.968,01 m
  • Hunt am Gedenkort für die devastierten Orte Merzdorf und Schöpsdorf

    Hunt am Gedenkort für die devastierten Orte Merzdorf und Schöpsdorf

    Fotograf/Urheber:
    Tom Pfefferkorn
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Der Gedenkort für die beiden devastierten Orte Merzdorf und Schöpsdorf befindet sich am Nordufer des Bärwalder Sees. Er besteht aus einem Hunt mit der Aufschrift »Überbaggerung Merzdorf 1979/Überbaggerung Schöpsdorf 1981«, einem Eimer eines Eimerkettenbaggers mit der Inschrift »Tagebau Reichwalde 05.07.1973 30.06.1992« und einer Infotafel zu den beiden Orten.
Der Ort Merzdorf war eine der ersten Ansiedlungen in der Spreeniederung und seit 1400 urkundlich bekannt. Ursprünglich war er als Straßendorf mit Gewannflur angelegt, später waren hier die Orte Bärwalde und Schöpsdorf eingepfarrt. Merzdorf ist vor allem als Geburtsort des sorbischen Volksschriftstellers Jan Smoler bekannt. Die Umsiedlung aufgrund des fortschreitenden Tagebaus Bärwalde begann 1975. Der Großteil der Bewohner zog nach Weißwasser, Hoyerswerda, Bärwalde und die nähere Umgebung. 1979/80 wurde Merzdorf endgültig überbaggert.
Der Ort Schöpsdorf war seit 1418 urkundlich bekannt. Er war eine sorbische Siedlungsgründung am Ostufer der Großen Spree und als Platzdorf mit kleiner Gewannflur angelegt. Über die Jahrhunderte war der Ort fast ausschließlich durch die sorbische Bevölkerung bewohnt. Mit der Festlegung der Devastierung des Ortes für den Tagebau Bärwalde Anfang der 1970er Jahre verließ der Großteil der Bevölkerung den Ort freiwillig. 1981 wurde Schöpsdorf durch den Tagebau schließlich überbaggert.

Der Gedenkort für die beiden devastierten Orte ist sozialgeschichtlich und erinnerungskulturell von Relevanz.

(Kathrin Kruner, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:
  • Erbauung nach 2000

Quellen/Literaturangaben:
  • Meusel, Günter u.a.: Merzdorf: aus der Geschichte eines kleinen Heidedorfes. Hoyerswerda 1979.
  • Infotafel am Bärwalder See

Bauherr / Auftraggeber:
  • --

BKM-Nummer: 30800276

Gedenkort für die devastierten Orte Merzdorf und Schöpsdorf

Schlagwörter
Ort
Uhyst
Alternativer Ortsname
Delni Wujezd
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Gedenkort für die devastierten Orte Merzdorf und Schöpsdorf”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30800276 (Abgerufen: 28. März 2025)
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