Die günstige Lage unweit der Rohstofflagerstätten, die tangierende Eisenbahnverbindung nach Berlin und zum Weltmarkt sowie die überaus gute finanzielle Lage nach dem siegreichen Deutsch-französischen Krieg 1870/71, in der sogenannten »Gründerzeit«, brachte dem Glaswerk Gelsdorf einen enormen Aufschwung. Reisende Kaufleute und Industrielle suchten gleichfalls Aufstiegschancen und verließen an der Bahnstation bei Weißwasser den Eisenbahnzug, um es Wilhelm Gelsdorf inmitten des Kiefernwaldes gleich zu tun. In nur dreißig Jahren gab es hier elf Glashütten eine Spiegel- und eine Porzellanfabrik, sowie zahlreiche Glasverarbeitungsunternehmen und diverse Zulieferbetriebe.
Die im neobarocken Stil für die Familie Gelsdorf errichtete Fabrikantenvilla zeigt deutlich den Unternehmerstolz des erfolgreichen Glasfabrikanten.
Datierung:
- Planung März 1900
Quellen/Literaturangaben:
- Archiv der Stadt Weißwasser: Entwurf der Villa Gelsdorf
- Neufert-Bau Weißwasser e.V.: Wilhelm Gelsdorf (21.04.1838 - 03.02.1908). URL: https://www.neufertbau.de/fensterbilder/wilhelm-gelsdorf.
Bauherr / Auftraggeber:
- Wilhelm Gelsdorf
Entwurf:
- A. Schönfeld, Zimmerermeister, Gräflich Arnimscher Baumeister, Muskau
BKM-Nummer: 30700283