Die Gründung des Herrenhauses erfolgte auf Eichenpfählen, die dem Bau die notwendige Standsicherheit geben. Damit die Eichenpfähle nicht verrotten, müssen diese ständig im Wasser stehen. Aus diesem Grund befindet sich um das Schloss ein Wassergraben, der sichert, dass das Grundwasser immer eine gewisse Höhe erreicht und damit die Eichenpfähle immer im Wasser stehen.
Der Schlossteich wurde ständig durch den Mühlgraben gespeist. Durch den Wegfall der Vorflut durch den Tagebaubetrieb wurde der Mühlgraben durch gehobenes Grubenwasser gespeist. Mit Stilllegung des Tagebaus gab es diese Möglichkeit nicht mehr. Diesem geschützten Bauwerk drohte nun tatsächlich der Verfall.
Elektrische Pumpen, die Tag und Nacht für den erforderlichen Wasserausgleich zu sorgen hätten, wären schon wegen der enormen Energiekosten zu unwirtschaftlich und durch niemanden zu bezahlen. Es musste also nach einer Lösung gesucht werden, eine Wasserhebeanlage zu installieren, die jahrzehntelang ohne Energiekosten betrieben werden kann. So wurde im Jahre 2003 der hydraulische Widder installiert.
Der hydraulische Widder arbeitet ohne Fremdenergie nur mit der Kraft des fließenden Wassers, welches ihm aus der Pließnitz zugeführt wird. Die Anlage hebt stündlich etwa 18 m³ Wasser in 13 Meter Höhe. Der Auslauf des gehobenen Wassers erfolgt in den Mühlgraben, und somit wird ein konstanter Wasserspiegel im Schlossteich gesichert.
Das Prinzip des hydraulischen Widders ist von dem Franzosen Montgolfier, der auch den ersten Fesselballon baute, im Jahre 1796 entdeckt worden. Die Anlage in Tauchritz ist die größte Anlage, die je gebaut wurde.
Verein Oberlausitzer Bergleute e. V. | Wolfgang Stiller, Görlitz
Datierung:
- 2005
Quellen/Literaturangaben:
- Widder sorgen für Wasser. URL: https://www.saechsische.de/plus/widder-sorgen-fuer-wasser-1006788.html (14.09.2023).
Bauherr / Auftraggeber:
- LMBV