Hydraulischer Widder

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Görlitz
Kreis(e): Görlitz
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 04′ 14,28″ N: 14° 56′ 41,35″ O 51,07063°N: 14,94482°O
Koordinate UTM 33.496.133,91 m: 5.657.681,14 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.496.269,78 m: 5.659.500,12 m
  • Widderanlage Berzdorfer See

    Widderanlage Berzdorfer See

    Fotograf/Urheber:
    Nora Wiedemann
    Medientyp:
    Bild
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Das Tauchritzer Schloss ist in seiner heutigen Form vor etwa 300 Jahren errichtet worden. Seine Ursprünge gehen bis in das Jahr 1306 zurück, wo es erstmalig urkundlich erwähnt wurde.

Die Gründung des Herrenhauses erfolgte auf Eichenpfählen, die dem Bau die notwendige Standsicherheit geben. Damit die Eichenpfähle nicht verrotten, müssen diese ständig im Wasser stehen. Aus diesem Grund befindet sich um das Schloss ein Wassergraben, der sichert, dass das Grundwasser immer eine gewisse Höhe erreicht und damit die Eichenpfähle immer im Wasser stehen.

Der Schlossteich wurde ständig durch den Mühlgraben gespeist. Durch den Wegfall der Vorflut durch den Tagebaubetrieb wurde der Mühlgraben durch gehobenes Grubenwasser gespeist. Mit Stilllegung des Tagebaus gab es diese Möglichkeit nicht mehr. Diesem geschützten Bauwerk drohte nun tatsächlich der Verfall.

Elektrische Pumpen, die Tag und Nacht für den erforderlichen Wasserausgleich zu sorgen hätten, wären schon wegen der enormen Energiekosten zu unwirtschaftlich und durch niemanden zu bezahlen. Es musste also nach einer Lösung gesucht werden, eine Wasserhebeanlage zu installieren, die jahrzehntelang ohne Energiekosten betrieben werden kann. So wurde im Jahre 2003 der hydraulische Widder installiert.

Der hydraulische Widder arbeitet ohne Fremdenergie nur mit der Kraft des fließenden Wassers, welches ihm aus der Pließnitz zugeführt wird. Die Anlage hebt stündlich etwa 18 m³ Wasser in 13 Meter Höhe. Der Auslauf des gehobenen Wassers erfolgt in den Mühlgraben, und somit wird ein konstanter Wasserspiegel im Schlossteich gesichert.

Das Prinzip des hydraulischen Widders ist von dem Franzosen Montgolfier, der auch den ersten Fesselballon baute, im Jahre 1796 entdeckt worden. Die Anlage in Tauchritz ist die größte Anlage, die je gebaut wurde.

Verein Oberlausitzer Bergleute e. V. | Wolfgang Stiller, Görlitz

Datierung:
  • 2005

Quellen/Literaturangaben:
  • Widder sorgen für Wasser. URL: https://www.saechsische.de/plus/widder-sorgen-fuer-wasser-1006788.html (14.09.2023).

Bauherr / Auftraggeber:
  • LMBV


Hydraulischer Widder

Schlagwörter
Ort
Görlitz - Tauchritz
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Hydraulischer Widder”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30700208 (Abgerufen: 18. März 2025)
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