Ausgehend von der 1898 für den Personen- und den Güterverkehr eingeweihten Zugverbindung Beucha-Trebsen wurden in den Jahren um 1910 Anschlussgleise für die örtliche Ziegelei- und Braunkohlenindustrie verlegt. Der Gleisanschluss führte südlich der Polenzstraße von der Hauptstrecke nach Osten und verlief in einem Borgen um den Restsee der Abbautätigkeiten der Mitteldeutschen Tonwerke nach Norden. Dort verzweigten sich die Gleise und mündeten sowohl auf dem Areal der Sächsischen Tonwerken AG als auch der Brandiser Tonwerke. Später wurden die Anschlussgleise noch weiter in östliche Richtung zum Fliegerhorst Brandis-Waldpolenz geführt.
Von dem verzweigten Gleissystem, das in den 1990er Jahren zurückgebaut wurde, zeugen noch vereinzelte Gleisreste, beispielsweise auf dem Gelände der ehemaligen Brandiser Tonwerke im Bereich des Waldbadweges.
Sie sind Zeugnisse mit industrie- wie infrastrukturgeschichtlichem Wert.

(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:

• Erbauung um 1910
  

Quellen/Literaturangaben:

• Herbach, Jens: Beucha - Trebsen (Mulde) | Anschlussbahnen Brandis und Seelingstädt; In: Sachsenschiene.de. URL: https://www.sachsenschiene.net/bahn/str/str065.htm (19.09.2023).
  
• Reichert, Michael: OpenRailwayMap. URL: https://tiles.openrailwaymap.org/standard/{z}/{x}/{y}.png.
  
• Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek: TK (Messtischblätter) Sachsen, Section Brandis, 1907; 2023.
  
• Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek: TK (Messtischblätter) Sachsen, Section Brandis, 1912; 2023.
  

BKM-Nummer: 30500419