Das einzige Zeugnis des eng mit der Ziegelei bzw. Tonwarenfabrik in Verbindung stehenden Werkes ist das präsent direkt an der Grimmaischen Straße positionierte Verwaltungsgebäude, das vermutlich im Auftrag der seit 1902 als Besitzer auftretenden Aktiengesellschaft Sächsische Tonwerke gleich nach Übernahme des Werkes errichtet wurde. Der in gelben Ziegeln gefertigte Bau erhebt sich auf einem Sockel über drei Geschosse. Ein Mittelrisalit mit markantem Rundbogenfenster im Erdgeschoss und Treppengiebel prägt die südliche Traufseite. Links und rechts desselben erheben sich kleinere Zwerchhäuser. Das Motiv des abgetreppten Giebels findet sich auch auf der östlichen Giebelseite. Nördlich sowie östlich des Verwaltungsgebäudes befinden sich ein Schornstein sowie Fabrikhallen späterer Bauphasen, die auf die Nutzung des Fabrikgeländes über den zweiten Weltkrieg hinaus verweisen.
Als Zeugnis der in der Region typischen Verschränkung der Ziegeleiproduktion mit dem Abbau von Braunkohle, die zur Beschickung der Öfen genutzt wurde, ist das Verwaltungsgebäude von wirtschafts- und regionalgeschichtlicher Bedeutung.
(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)
Datierung:
- Grube aktiv: 1891-1925
- Erbauung Verwaltungsgebäude ~1902
Quellen/Literaturangaben:
- Galle, Horst: Historischer Braunkohlenbergbau entlang der Mulde um Colditz, Grimma und Wurzen. Eine Chronik und Inventarisierung; 2. Aufl., Beucha/Markkleeberg 2018, S. 646-565.
- Bearbeitet im topographischen Bureau des Königlichen Generalstabs: Äquidistantenkarte 12?: Section Brandis; 1893.
- Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek: Geologische Karte von Sachsen (Königreich), Sektion 12: Brandis und Borsdorf, 1902; 2023.
Bauherr / Auftraggeber:
- Bauherr: Sächsische Tonwerke AG
BKM-Nummer: 30500414