Nachdem der Förderbetrieb der Braunkohlengrube Frisch Glück nördlich der Brandis und Polenz verbindenden Straße 1898 eingestellt und eventuell 1912 wiederaufgenommen wurde, etablierte sich südlich der Grimmaischen Straße unmittelbar westlich des Waldbadweges eine neue Anlage gleichen Namens. Im Bereich der im 19. Jahrhunderts dort befindlichen Grube Auferstehung sollte Braunkohle im Tiefbauverfahren gewonnen werden. Das um 1900 entstandene Gebäudeensemble besteht aus drei Gebäuden, von denen das südliche ursprünglich als Maschinen- und Kesselhaus entstand, später als Obersteigerwohnhaus genutzt wurde. Das ursprünglich auf T-förmigem Grundriss errichtete Gebäude wurde um Anbauten erweitet und erscheint heute traufständig zur Straße mit einem Seitenrisalit und eigenem Dachabschluss. Mittig ist das Schachtgebäude lokalisiert, das um mehrere Anbauten in östliche Richtung erweitert wurde und stark überformt ist. Nördlich schließt sich ein weiteres zweigeschossiges Gebäude mit Krüppelwalmdach unbekannter Funktion an.
Als Zeugnisse des in der Region seit dem 19. bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts präsenten Braunkohlenabbaus sind die Gebäude der neuen Anlage des Braunkohlenwerks Frisch Glück von wirtschafts- wie sozialgeschichtlicher Bedeutung.

(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:

• Erbauung um 1900
  

Quellen/Literaturangaben:

• Galle, Horst: Historischer Braunkohlenbergbau entlang der Mulde um Colditz, Grimma und Wurzen. Eine Chronik und Inventarisierung; 2. Aufl., Beucha/Markkleeberg 2018, S. 500-538.
  
• Sächsisches Staatsarchiv Freiberg, 40038, 1-K16956.
  
• Sächsisches Staatsarchiv Freiberg, 40044-1, I 20787.
  

BKM-Nummer: 30500411