Querbahn Borna - Großbothen

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Bad Lausick, Borna, Frohburg
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 07′ 20,13″ N: 12° 35′ 12,16″ O 51,12226°N: 12,58671°O
Koordinate UTM 33.331.116,37 m: 5.666.190,05 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.541.182,69 m: 5.665.408,80 m
  • Bahndamm bei Wüstungsstein mit Blick nach Westen

    Bahndamm bei Wüstungsstein mit Blick nach Westen

    Fotograf/Urheber:
    Josephine Dressler
    Medientyp:
    Bild
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Nachdem Überlegungen zur Errichtung einer Querbahn im Süden der Stadt Leipzig bereits am Ende des 19. Jahrhunderts aufkamen, wurde die etwa 30 km messende Strecke zwischen Borna und Großbothen über Bad Lausick erst 1937 fertiggestellt. Obwohl der Streckenbau mit zahlreichen Brückenbauwerken bereits 1920 begann, wurde er aufgrund wirtschaftlicher Krisen und wegen Unsicherheiten über die Streckenführung immer wieder verzögert. Neben Borna wurde Bad Lausick das Zentrum der Initiative und Planung der Querbahn. Die in zahlreichen kleineren Tagebauen betriebene Braunkohlenförderung in der Mark Wüstungsstein, im Westen Bad Lausicks, war dabei ein Argument zum Bau der Strecke. Die südlich an den Gruben vorbeiführende Bahnstrecke erhielt mit dem Bahnhof Bad Lausick West einen entsprechenden Haltepunkt. Auch bei Borna wurde die Streckenführung auf die Bedürfnisse der Braunkohlenindustrie abgestimmt: Auf Drängen des Braunkohlenwerks bzw. der Brikettfabrik Neukirchen-Wyhra wurde die Bahnstrecke hier vorbeigeführt und erhielt die Fabrik ein Anschlussgleis. Bis zur Demontage eines Großteils der Strecke ab Oktober 1947 wurde die Strecke in den zehn Jahren ihres Bestehens primär zum Transport von Braunkohle aus den Gruben um Borna, in kleinerem Umfang auch aus den Gruben Bad Lausicks, in östliche Richtung genutzt. So erfolgte beispielsweise die Belieferung des Kraftwerks Hirschfelde, nachdem aufgrund des Krieges die Kohlenzufuhr aus den Tagebauen östlich der Neiße nicht mehr erfolgte. Neben mittlerweile überformten Brückenbauwerken und Überführungen zeugt noch der im Bodenprofil erkennbare Bahndamm von der Eisenbahntrasse. Zwischen Bad Lausick und Glasten folgt ein Naturlehrpfad dem ehemaligen Gleisverlauf.
Die Ost-West Eisenbahnverbindung südlich von Leipzig und ihre intensive Nutzung für den Kohlentransport verweist auf die Bedeutung der Gleisinfrastruktur für die Braunkohlenindustrie.

(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:
  • Erbauung 1920–1937

Quellen/Literaturangaben:
  • Herbach, Jens: Borna (b Leipzig) - Großbothen; In: Sachsenschiene.de. URL: https://www.sachsenschiene.net/bahn/str/str004.htm.
  • Reichert, Michael: OpenRailwayMap. URL: https://tiles.openrailwaymap.org/standard/{z}/{x}/{y}.png.


BKM-Nummer: 30500343

Querbahn Borna - Großbothen

Schlagwörter
Ort
Großbothen
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Querbahn Borna - Großbothen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30500343 (Abgerufen: 3. Mai 2025)
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