Pauluskirche Grünau

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Leipzig
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 18′ 50,42″ N: 12° 16′ 42,99″ O 51,31401°N: 12,27861°O
Koordinate UTM 33.310.348,45 m: 5.688.261,41 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.519.530,62 m: 5.686.614,33 m
  • Pauluskirche mit freistehendem Glockenturm aus westlicher Richtung

    Pauluskirche mit freistehendem Glockenturm aus westlicher Richtung

    Fotograf/Urheber:
    Isabell Schmock-Wieczorek
    Medientyp:
    Bild
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Die Pauluskirche Grünau wurde 1981 bis 1983 im Rahmen des Valuta-Sonderprogramms »Kirchen für neue Städte« am Rand von »Grünau-Siedlung« errichtet. Aufgrund seiner Lage vermittelt das Gebäude städtebaulich zwischen den umgebenden Einfamilienhäusern und den sich westlich von ihm erhebenden Plattenbauten des Wohnkomplex 4 der ab 1976 neu errichteten Komplexsiedlung Leipzig-Grünau. Der vierflügelige Bau lehnt sich in seiner Gestaltung an die Erscheinungsform eines Zeltes an. Ein sich weit spannendes Dach mit dunkler Schieferdeckung prägt das Gebäude und steht in Kontrast zu den hell verputzten Fassaden. Ein frei stehender Glockenturm an der nordwestlichen Gebäudeecke vermittelt in die Höhe. Entworfen wurde der vom VEB Bau- und Montagekombinat (BMK) Süd realisierte Bau durch die beiden Architekten Gerhart Pasch und Rainer Ilg. Für die Geschichte der Braunkohlenindustrie spielt der Kirchenneubau insofern eine Rolle, als hier liturgisches Gerät aus Kirchen braunkohlenbedingt devastierter Ortschaften in Gebrauch genommen bzw. aufgestellt wurde. So sind drei Glocken aus der Magdeborner Kirche im Glockenturm und bewegliche Gegenstände aus den Kirchen von Eythra und Bösdorf hierher verbracht worden. Darüber hinaus verweist die Kirche auf den neu entstanden Stadtteil Leipzigs als neue Heimat zahlreicher Einwohner aus abgebaggerten Orten im Süden der Stadt. Viele der Eythraer und Bösdorfer Einwohner übersiedelten in die elfgeschossigen Wohnblöcke. Auch zahlreiche Schichtarbeiter der systemwichtigen Braunkohlenindustrie erhielten hier eine der zeitgenössisch begehrten Wohnungen. Vor diesem Hintergrund ist die architektonisch und künstlerisch anspruchsvolle Pauluskirche von sozialgeschichtlicher Bedeutung.

(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:
  • Erbauung 1981–1983

Quellen/Literaturangaben:
  • Landesamt für Denkmalpflege Sachsen (Hg.): DIVIS-Objekt09262771; Dresden 2023.
  • Schlehahn, Britt/Heine, Benjamin: „Wie mache ich Beton durchlässig?“ Matthias Möbius war 37 Jahre lang Pfarrer der Pauluskirche in Grünau; In: kreuzer (2023), H. Mai 2023.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: Kirchliches Bauamt der Sächsischen Landeskirche (Sitz Dresden)
  • Entwurf: Gerhart Pasch (Architekten, GND: 1054562180)
  • Ausführung: VEB Bau- und Montagekombinat (BMK) Süd
  • Entwurf: Rainer Ilg (GND: 143123572)

BKM-Nummer: 30500274

Pauluskirche Grünau

Schlagwörter
Ort
Grünau-Siedlung
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
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„Pauluskirche Grünau”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30500274 (Abgerufen: 21. März 2025)
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