Auf die bergbauabhängige Entwicklungsgeschichte des Dorfes verweisen Plakatausstellungen an der Dreißkauer Kirche sowie dem Rittergutshof Muckern, in dem sich ein Landwirtschaftsschulheim etabliert hat, sowie ein unweit davon aufgestellter Baggereimer eines Tagebaugroßgerätes. Auch das Herrenhaus Neumuckershausen an der Ostseite des Rittergutshofes ist in seiner jüngeren Geschichte von der Braunkohlenindustrie geprägt: Bereits 1937 wurde das Gut von der Aktiengesellschaft Sächsische Werke (ASW) erworben und im Herrenhaus Werkswohnungen eingerichtet.
Das Doppeldorf Dreißkau Muckern ist in seiner Geschichte mit der Entwicklung der Braunkohlenwirtschaft im mitteldeutschen Revier verwoben und zeugt nicht nur von deren Expansion, sondern auch ihrem politisch bedingten Ende und dem Willen zur Revitalisierung. Blickt man auf andere Ortschaften im Revier und darüber hinaus, die durch den vorgezogenen Braunkohlenausstieg ebenfalls von einer Devastierung verschont bleiben, ist das Beispiel Dreißkau-Muckern von großem Interesse. Die Siedlung ist damit von wirtschaftsgeschichtlicher wie politik- und sozialgeschichtlicher Relevanz.
(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)
Datierung:
- Erbauung 14. Jahrhundert (Ersterwähnung)
Quellen/Literaturangaben:
- Berkner, Andreas/Pro Leipzig e. V. (Hgg.): Auf der Straße der Braunkohle. Exkursionsführer; 3. Aufl., Leipzig 2016, S. 191-194.
- Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV): Digitale Kartierung: Tagebau-Abbaustände; 2021.
- Göselhaus (Informationstafel am Rittergut).
BKM-Nummer: 30500273