Mehrfamilienhäuser der Arbeiterwohnungsbaugenossenschaft Kombinat VEB »Otto Grotewohl« Böhlen

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Böhlen (Sachsen)
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 12′ 36,27″ N: 12° 23′ 13,94″ O 51,21008°N: 12,38721°O
Koordinate UTM 33.317.504,04 m: 5.676.430,85 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.527.163,42 m: 5.675.086,13 m
  • WBS 70 an der Ernst-Thälmann-Straße aus südlicher Richtung

    WBS 70 an der Ernst-Thälmann-Straße aus südlicher Richtung

    Fotograf/Urheber:
    Isabell Schmock-Wieczorek
    Medientyp:
    Bild
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Die Arbeiterwohnungsgenossenschaft Böhlen wurde im April 1954 mit dem Ziel der Linderung der seit dem Zweiten Weltkrieg bestehenden Wohnungsnot im Kontext einer staatlich forcierten Gründungswelle dieser Art von Wohnraumbeschaffung gegründet. Die Leitung des VEB »Otto Grotewohl« in Böhlen initiierte und stützte die Genossenschaftsgründung und blieb bis zur politischen Wende ein wichtiger Akteur. Nicht nur übernahm die Investabteilung des Werkes geschäftliche und kaufmännische Angelegenheiten. Auch die werkseigene Bauabteilung beteiligte sich an genossenschaftlichen Bauaufgaben und später der Instandhaltung der Wohnhäuser. Im Gegenzug nahm das Werk Einfluss auf die Vergabe der Wohnungen. Die anfängliche Beschränkung der Mitglieder auf Werksangehörige wurde ab 1957 auch für andere Betriebe geöffnet, gleichwohl blieben Arbeiter des VEB´s und späteren Kombinats das wichtigste Klientel der Genossenschaft. Über eine Mitgliedschaft sowie finanzielle Beiträge, die in Raten beglichen werden konnten, sowie zu leistende Aufbau- und Handwerkerstunden bestand mit Beitritt die Aussicht auf Wohnraum binnen zwei Jahren. Schon ab Ende der 1950er Jahre wurden Bauprojekte auch jenseits der Stadt Böhlen realisiert und entwickelte sich die Zahl der verfügbaren Wohnungen zwischen 1955 und 1970 auf insgesamt über 1200.
In Böhlen-Nord entstanden an zwei Standorten jeweils zwei (Ernst-Thälmann-Straße) und drei Plattenbauten (Am Ring) vom Typ »WBS 70« 1980 beziehungsweise 1982. Insgesamt wurden 200 Zwei- bis Dreiraumwohnungen vor allem für Angehörige des Kombinats VEB »Otto Grotewohl« geschaffen, dass mit einem neuen Kraftwerksbau in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre erneut expandierte. Die fünfgeschossigen Blöcke aus vorgefertigten Elementen sind mit einem Flachdach abgeschlossen. Während die Wohnungen der Gebäude in der Ernst-Thälmann-Straße allesamt mit Balkonen ausgestattet waren, traf dies nur auf einen Teil der weiter östlich errichteten zu. Besonders war die Versorgung der Mieter mit Fernwärme (Heizung und Warmwasser) aus dem nahen Kraftwerk.
Die in den 1980er Jahren in Böhlen-Nord entstanden Wohnblöcke vom in der DDR meist gebauten Wohnungstyp sind von sozialgeschichtlicher Bedeutung.

(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:
  • Erbauung 1980

Quellen/Literaturangaben:
  • Wohnungsgenossenschaft Böhlen (Hg.): Unsere Geschichte - unsere Standort. 60 Jahre Wohnungsgenossenschaft Böhlen; Großpösna 2015, S. 9-18, 20-25, 34.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: Arbeiterwohnungsbaugenossenschaft Kombinat VEB »Otto Grotewohl« Böhlen

BKM-Nummer: 30500265

Mehrfamilienhäuser der Arbeiterwohnungsbaugenossenschaft Kombinat VEB »Otto Grotewohl« Böhlen

Schlagwörter
Ort
Böhlen
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Mehrfamilienhäuser der Arbeiterwohnungsbaugenossenschaft Kombinat VEB »Otto Grotewohl« Böhlen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30500265 (Abgerufen: 24. März 2025)
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