Ein eingeschossiger, verputzter und mit einem Vorbau versehener Längsbau mit Satteldach bildet den westlichen Abschluss des Gärtnereigeländes und bestand eventuell bereits vor Einrichtung der Gärtnerei in einer anderen Funktion. Das östlich davon und parallel dazu angelegte Gebäudeensemble entstand als gärtnerischer Funktionsbau: An einen quadratischen Massivbau mit Satteldach schließt sich in nördlicher Richtung ein verglastes Treibhaus an. Der mit einem doppelten Satteldach abgeschlossene Glasbau verfügt über leicht nach außen ausladende Seitenwände. Ein sich wiederum östlich daran anschließendes Gewächshaus wurde abgetragen und um 1995 durch ein massives Wohngebäude ersetzt. Teile der ehemaligen Gärtnerei sind als solche erhalten und werden weiterhin zu privaten Zwecken genutzt.
Die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf Betreiben des Werkes eingerichtete Gärtnerei verweist zum einen auf die wirtschaftlichen Mangelerscheinungen der DDR, zum anderen auf das weitreichende Engagement des betrieblichen Großkomplexes. Insofern sind ihre baulichen Zeugnisse von wirtschafts- und politikgeschichtlicher Bedeutung.
(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)
Datierung:
- Erbauung um 1970
Quellen/Literaturangaben:
- Kaufmann, Gregor: 1957: Wahl-Essen für Kohlekumpel; In: Leipziger Volkszeitung Borna-Geithain, 13.08.2018, S. E4.
- VEB »Otto Grotewohl« Böhlen (Hg.): Bautenverzeichnis des VEB Kombinat „Otto Grotewohl“, Teil 1, Blatt 135.
- VEB »Otto Grotewohl« Böhlen (Hg.): Fernsprechverzeichnis VEB „Otto Grotewohl“ Böhlen, S. 63.
Bauherr / Auftraggeber:
- Bauherr: VEB Kombinat »Otto Grotewohl« Böhlen (GND: 2049916-4)
BKM-Nummer: 30500218