Betriebspoliklinik Böhlen

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Böhlen (Sachsen)
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 11′ 51,57″ N: 12° 22′ 46,51″ O 51,19766°N: 12,37959°O
Koordinate UTM 33.316.922,54 m: 5.675.069,10 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.526.637,99 m: 5.673.701,77 m
  • Poliklinik mit Anbau an nördlicher Seite, fotografiert vom davor liegenden Fußweg an der Werkstraße

    Poliklinik mit Anbau an nördlicher Seite, fotografiert vom davor liegenden Fußweg an der Werkstraße

    Fotograf/Urheber:
    Nils Schinker
    Medientyp:
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  • Eingangsbereich der Poliklinik

    Eingangsbereich der Poliklinik

    Fotograf/Urheber:
    Nils Schinker
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Die an der Werkstraße zwischen dem Ort Böhlen und dem südwestlich davon gelegenen Werkskomplex VEB Kombinat »Otto Grotewohl« gelegene Poliklinik wurde ab 1955 errichtet und 1957 in Betrieb genommen. Reagiert wurde mit dem Bau auf den steigenden Behandlungsbedarf der stetig wachsenden Belegschaft, der zuvor mit einer ersten institutionalisierten Krankenverpflegung 1948 im Ort Böhlen abgedeckt wurde. Betriebliche Sanitätsstellen im Werk wurden zusätzlich unterhalten.
Der dreigeschossige Bau (Sockelgeschoss, Erd- und Obergeschoss) umfasste diverse Funktionsräume (Warteräume, Ärztezimmer, Konferenzraum, Untersuchungszimmer und Therapieräume, Ruheraum, Sanitärräume, Behandlungszimmer, Anmeldung, Labor, Garderoben und Räume für Medizintechnik). Abgedeckt wurden sowohl chirurgische, internistische und zahnärztliche Behandlungen sowie die Betreuung von Notfällen. Schließlich umfasste das medizinische Personal etwa 80 Mitarbeiter, darunter 16 Ärzte. Mit der erheblichen Erweiterung des Werkes um den Olefinkomplex erhielt die Poliklinik einen modernen Erweiterungsbau auf seiner nördlichen Seite, der im April 1986 der Nutzung übergeben wurde.

Der verputzte Bau auf einem t-förmigem Grundriss – ein rechtwinklig an der Rückseite angesetzter Flügel ist zentral positioniert – ist maßgeblich durch den zentral liegenden Eingangsbereich geprägt, der als Mittelrisalit ausgebildet ist. Der die Seitenflügel etwas an Höhe übertreffende Risalit ist dabei durch eine mit Steinplatten verkleidete Fassade sowie eine doppelflügelige Eingangstür und einen im Obergeschoss gelegenen Balkon zusätzlich betont. Der Erweiterungsbau an der Nordseite des Klinikgebäudes folgt dessen dreigeschossiger Anlage, ist mit seiner Aluminium-Glas-Fassade, die in gleichmäßig ausgebildete Felder strukturiert und durch hellbraune und orangene Elemente gestaltet ist, architektonisch von grundsätzlich anderer Art.
Die Poliklinik des Werkes Böhlen verweist auf dessen einstige Größe sowie auf die Strukturen der Gesundheitspolitik in der DDR. Äußerlich ist sie authentisch erhalten und daher von betriebsgeschichtlicher und baugeschichtlicher Bedeutung.

(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:
  • Erbauung 1955–1957

Quellen/Literaturangaben:
  • Christliches Umweltseminar Rötha e. V./Kulturbüro Espenhain (Hg.): Braunkohle-Energie-Chemie. 80 Jahre Industrieentwicklung am Standort Böhlen-Lippendorf. Südraum Journal 15. Leipzig 2004, S. 59.
  • Kreisarchiv Grimma, 20434.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: VEB Kombinat »Otto Grotewohl« Böhlen (GND: 2049916-4)
  • Entwurf: Entwurfsbüro für Industriebau Leipzig

BKM-Nummer: 30500216

Betriebspoliklinik Böhlen

Schlagwörter
Ort
Böhlen
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
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„Betriebspoliklinik Böhlen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30500216 (Abgerufen: 24. März 2025)
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