Restloch Rundteil

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Böhlen (Sachsen), Neukieritzsch
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 11′ 26,65″ N: 12° 22′ 22,19″ O 51,19074°N: 12,37283°O
Koordinate UTM 33.316.423,23 m: 5.674.316,53 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.526.169,80 m: 5.672.929,45 m
  • Blick von Westen auf den See

    Blick von Westen auf den See

    Fotograf/Urheber:
    Isabell Schmock-Wieczorek
    Medientyp:
    Bild
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Das als Rundteil benannte, wassergefüllte Restloch am südlichen Zipfel der Abbaufläche des Tagebaus Böhlen (1924 bis 1969 aktiv) verweist auf den am 1. April 1921 in diesem Bereich begonnenen Aufschluss wenige hundert Meter nördlich der Anlagen des Braunkohlen- und Großkraftwerks Böhlen. Der Abraum aus dem sich nach Norden parallel zur Bahnlinie erschlossenen Tagebau wurde über Zugförderung nach Süden auf die Halde Lippendorf verbracht. Mittels Großraumwagen begann 1924 die Kohleförderung über die längs der Werkstraße Richtung Stadt Böhlen gelegene Ostausfahrt. Das nach der Verfüllung eines großen Teils des ausgekohlten Geländes mit Abraum aus seinem Voranschreiten nach Norden verbliebene Restloch dient bis in die Gegenwart der Wasserregulierung. Unmittelbar westlich des Rundteils ist das Hauptwasserwerk des Werkes gelegen, das bereits in den 1920er Jahren errichtet und später erweitert wurde. Über einen längeren Zeitraum bestand eine, teils unterirdisch verlaufende, Verbindung zur Faulen Pfütze, einem Seitenarm der Pleiße, der ebenso ins System des Brauch- und Abwassers des Kraftwerk- und Industriestandorts eingebunden ist. Das auch als Feuerlöschteich dienende Rundteil wird auch gegenwärtig künstlich mit Wasser gespeist, um ein Abfließen kontaminierten Grundwassers nach Böhlen zu verhindern. Im Kontext des Ökologischen Großprojektes Böhlen wird mit dem Ziel der Aufarbeitung im Boden vorhandener toxischer Verbindungen das Restloch mit gereinigtem Grundwasser gespeist, das aus einem 2019 im ehemaligen Kohlenbahneinschnitt verlegten Drainage- und Reinigungssystems stammt.

(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1921–1923

Quellen/Literaturangaben:
  • Neumann, André: Anlage soll verseuchtes Wasser reinigen; In: Leipziger Volkszeitung, Borna-Geithain, 08.03.2019, S. E2.
  • Grätz, Saskia: Ökologisches Gr0ßprojekt Böhlen läuft bereits seit zwölf Jahren; In: Leipziger Volkszeitung, Borna-Geithain, 10.05.2006, S. 6.
  • Landesamt für Archäologie Sachsen: Luftbilder 1950er Jahre; 2021.
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) (Hg.): Böhlen/Zwenkau/Cospuden; Wandlungen und Perspektiven 04. Senftenberg 2016, S. 4.


BKM-Nummer: 30500204

Restloch Rundteil

Schlagwörter
Ort
Lippendorf
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Restloch Rundteil”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30500204 (Abgerufen: 17. März 2025)
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