Die Werkstraße entstand in einem ersten Abschnitt zwischen Böhlen und den ab 1923/1924 errichteten Gebäuden des Braunkohlenwerks Böhlen und ist damit eine zentrale und auf die Anfänge des Tagebaus Böhlen verweisende infrastrukturelle Einrichtung. Der zweite Bauabschnitt erfolgte in der zweiten Hälfte der 1920er Jahre, als die Werkstraße über den Einschnitt, der Tagebau und die weiter südlich gelegenen Halde Lippendorf für den Abtransport des Abraums verband, und um das Großkraftwerk herumgeführt wurde. Diesem Verlauf folgt die Werkstraße auch nach Abriss der Brikettier- und Schwelereianlagen sowie der beiden historischen Kraftwerke und führt heute nördlich und westlich am Gelände des Kraftwerks Lippendorf vorbei.
In ihrem Verlauf verbindet die Werkstraße nicht nur den Ort Böhlen, der einen großen Teil der dort beschäftigten Mitarbeiter aufnahm, mit dem Werk, sondern erschloss und verband (über nachgeordnete Verbindungsstraßen) die einzelnen Werkbestandteile untereinander. Die Straße ist daher von infrastruktur- und betriebsgeschichtlicher Bedeutung.
(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)
Datierung:
- Erbauung 1921–1923
Quellen/Literaturangaben:
- Sächsisches Landesvermessungsamt: Zwenkau / 26g?: Zwenkau, 1931; o.?J. URL: https://www.deutschefotothek.de/documents/obj/90065531.
- Borna/ Section Borna aus: Topographische Karte (Meßtischlätter) Sachsen; 1924. URL: https://www.deutschefotothek.de/documents/obj/70302465.
- Sachsen, Archivwesen: Sächsisches Staatsarchiv, 20632 ASW (Aktiengesellschaft Sächsische Werke), Braunkohlen- und Großkraftwerk Böhlen. URL: https://www.archiv.sachsen.de/archiv/bestand.jsp?oid=09.03&bestandid=20632&_ptabs=%7B%22%23tab-einleitung%22%3A1%7D&syg_id=8829#einleitung (17.05.2022).
Bauherr / Auftraggeber:
- Bauherr: Aktiengesellschaft Sächsische Werke (GND: 355314-0)
BKM-Nummer: 30500201