Werkstraße Böhlen

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Böhlen (Sachsen), Neukieritzsch
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 11′ 26,32″ N: 12° 22′ 31,88″ O 51,19065°N: 12,37552°O
Koordinate UTM 33.316.610,86 m: 5.674.299,63 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.526.357,96 m: 5.672.920,23 m
Die Werkstraße als einspurige Autostraße (in beide Richtungen) führt auf einer Länge von etwa 3,2 Kilometern von der westlichen Einfahrt in die Stadt Böhlen nach Süden bis zum Gelände des Kraftwerks Lippendorf, wo sie in einer Wendung nach Westen und schließlich wieder nach Süden auf die von Lippendorf kommende Verbindungsstraße nach Zwenkau mündet. Die etwas südöstlich des Bahnhofs in Böhlen beginnende Werkstraße unterquert die von Süden nach Norden verlaufenden Bahnlinien und biegt jenseits der Unterführung rechtwinklig nach Süden ab und läuft leicht geschwungen, um Platz für die Werksgleise zu schaffen etwa einen Kilometer parallel zur Bahnlinie Leipzig–Hof in südliche Richtung. In Höhe des Werkstattkomplexes mit Lehrwerk bzw. des Rundteils (Restloch des Tagebaus Böhlen) führt die Werkstraße in schlängelnder Bewegung in südwestliche Richtung. In Höhe des alten Busparkplatzes gegenüber dem Eingangsbereich des historischen Großkraftwerks biegt die Werkstraße nach Westen ab, um nach etwa 300 Meter wieder nach Süden abzubiegen.
Die Werkstraße entstand in einem ersten Abschnitt zwischen Böhlen und den ab 1923/1924 errichteten Gebäuden des Braunkohlenwerks Böhlen und ist damit eine zentrale und auf die Anfänge des Tagebaus Böhlen verweisende infrastrukturelle Einrichtung. Der zweite Bauabschnitt erfolgte in der zweiten Hälfte der 1920er Jahre, als die Werkstraße über den Einschnitt, der Tagebau und die weiter südlich gelegenen Halde Lippendorf für den Abtransport des Abraums verband, und um das Großkraftwerk herumgeführt wurde. Diesem Verlauf folgt die Werkstraße auch nach Abriss der Brikettier- und Schwelereianlagen sowie der beiden historischen Kraftwerke und führt heute nördlich und westlich am Gelände des Kraftwerks Lippendorf vorbei.
In ihrem Verlauf verbindet die Werkstraße nicht nur den Ort Böhlen, der einen großen Teil der dort beschäftigten Mitarbeiter aufnahm, mit dem Werk, sondern erschloss und verband (über nachgeordnete Verbindungsstraßen) die einzelnen Werkbestandteile untereinander. Die Straße ist daher von infrastruktur- und betriebsgeschichtlicher Bedeutung.

(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1921–1923

Quellen/Literaturangaben:
  • Sächsisches Landesvermessungsamt: Zwenkau / 26g?: Zwenkau, 1931; o.?J. URL: https://www.deutschefotothek.de/documents/obj/90065531.
  • Borna/ Section Borna aus: Topographische Karte (Meßtischlätter) Sachsen; 1924. URL: https://www.deutschefotothek.de/documents/obj/70302465.
  • Sachsen, Archivwesen: Sächsisches Staatsarchiv, 20632 ASW (Aktiengesellschaft Sächsische Werke), Braunkohlen- und Großkraftwerk Böhlen. URL: https://www.archiv.sachsen.de/archiv/bestand.jsp?oid=09.03&bestandid=20632&_ptabs=%7B%22%23tab-einleitung%22%3A1%7D&syg_id=8829#einleitung (17.05.2022).

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: Aktiengesellschaft Sächsische Werke (GND: 355314-0)

BKM-Nummer: 30500201

Werkstraße Böhlen

Schlagwörter
Ort
Böhlen
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
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„Werkstraße Böhlen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30500201 (Abgerufen: 24. März 2025)
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