Wie zahlreiche weitere Leipziger Industriebauten wurde auch dieses durch den im Architekturbüro Händel & Franke tätigen August Händel entworfen. Die in späthistoristischer Formensprache gestaltete Klinkerfassade ist im Bereich von Unter- und erstem Obergeschoss mittels übergreifender Bogenformen zusammengefasst. Die beiden darüber liegenden Geschosse sind durch baulich stark betonte Gesimse abgegrenzt und durch eine kleinteilige, mit Bögen abgeschlossene Fensterfolge charakterisiert. Unterhalb des wiederum stark hervortretenden Dachgesimses ist, flankiert von zwei Löwenhäuptern, der Schriftzug »LEIPZIGER ELEKTRICITÆTSWERKE« in großen steinernen Lettern angebracht. Nach dem Verkauf des Gebäudes an ein Privatunternehmen erfolgte 2003 bis 2005 dessen umfassende Sanierung, während der ein zusätzliches Staffelgeschoss aufgesetzt wurde. Mittlerweile ist der Rückerwerb durch die Stadt und eine weitere Nutzung als Bürogebäude beschlossen.
Das innerstädtische Unterwerk trägt als erstes Umspannwerk in der Frühphase der flächendeckenden Stromversorgung auf Braunkohlenbasis in der Stadt Leipzig wirtschafts- und technikgeschichtliche Bedeutung. Als repräsentativer Bau in der Innenstadt mit anfangs technischer Funktion ist er auch von architekturgeschichtlicher und künstlerischer Bedeutung.
(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)
Datierung:
- Erbauung 1894–1895
Quellen/Literaturangaben:
- Mühlenberg, Heidi: 100 Jahre Strom für Leipzig, hg. von Stadtwerke Leipzig; Leipzig 22002, S. 9, 12-13.
- Landesamt für Denkmalpflege Sachsen (Hg.): DIVIS-Objekt 09298327; Dresden 2021.
- Rometsch, Jens: Stadt Leipzig kauft City-Haus in der Magazingasse; In: Leipziger Volkszeitung - Leipziger Volkszeitung, 22.12.2022, S. 16.
Bauherr / Auftraggeber:
- Bauherr: Leipziger Elektrizitätswerk AG
- Entwurf: August Händel (Architekt im Büro Pfeifer & Händel)
- Ausführung: Theodor Franke, Paul Möbius (Bauleitung im Büro Händel &Franke)
BKM-Nummer: 30500186