Ausstellungspavillon Kap Zwenkau

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Zwenkau
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 13′ 56,34″ N: 12° 20′ 0,73″ O 51,23232°N: 12,33354°O
Koordinate UTM 33.313.845,61 m: 5.679.038,34 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.523.401,61 m: 5.677.542,07 m
  • Ausstellungspavillon aus südöstlicher Richtung

    Ausstellungspavillon aus südöstlicher Richtung

    Fotograf/Urheber:
    Isabell Schmock-Wieczorek
    Medientyp:
    Bild
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Der im April 2006 eröffnete Ausstellungspavillon am Kap Zwenkau wurde aus Mitteln des Verwaltungsabkommens Braunkohlensanierung errichtet und steht symbolisch für die von der Braunkohlengewinnung seit den 1960er Jahren stark beeinflussten Entwicklung Zwenkaus und der Umgebung. Nicht nur wurden Teile der Stadt sowie großflächig ländliche Bereiche und die sie umgebende Auenlandschaft devastiert und waren Investitionen in Infrastruktur über Jahre ausgesetzt. Nach der endgültigen Stilllegung des Tagebaus Zwenkau 2009 - seit den 1990er Jahren belieferte er während der Sanierung des Tagebaus Schleenhain weiter das Kraftwerk Böhlen/Lippendorf - fand sich die Stadt in einer völlig neuen räumlichen Situation wieder und stand vielen offenen Fragen einer zukünftigen Stadtentwicklung gegenüber. Eine zentrale Rolle spielte hierfür die Gestaltung der nördlichen Stadtspitze, die heute in einem Hafen und im Bau befindlichen Wohngebiet mündet. Der etwa 200 Meter südlich der Hafenmole an einem Kreisverkehr errichtete Ausstellungspavillon stand am Anfang der Entwicklung des neuen Stadtteils und wurde als »Begegnungsstätte« eingerichtet, in der Vergangenheit und Zukunft der Stadt Zwenkau vermittelt werden sollen. Innerhalb des dreigeschossigen Gebäudes befindet sich eine Ausstellung mit Informationen zum Tagebau sowie ein Modell der Abraumförderbrücke als Herzstück, deren Erhalt als Seebrücke Gegenstand größter Anstrengung war, jedoch schließlich scheiterte. Der Bau aus Beton-, Holz- und Stahlelementen verfügt über eine Aussichtsplattform und ist durch die auf seiner Westseite angebrachte Treppenkonstruktion maßgeblich charakterisiert. In seiner Erscheinung mit zurückspringendem Untergeschoss und der Stahltreppe erinnert der Pavillon an die Steuerungsbrücken von Tagebaugroßgeräten. Ein Restaurant sowie ein Stützpunkt für den regen Fahrradtourismus flankieren die Ausstellung.
Der Ausstellungspavillon am Kap Zwenkau verweist sowohl auf die Zumutungen der stark bergbaulich beeinträchtigten Geschichte der Stadt wie auf die Potentiale der dadurch geschaffenen Seelage. Insofern ist er von wirtschafts- wie landschafts- und stadtgeschichtlicher Relevanz.

(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:
  • Erbauung 2005–2006

Quellen/Literaturangaben:
  • Berkner, Andreas/Pro Leipzig e. V. (Hgg.): Auf der Straße der Braunkohle. Exkursionsführer; 3. Aufl., Leipzig 2016, S. 160–161.
  • Barth, M.: Spurensuche in Zwenkau Nord - ein Ausflug in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft; In: Neue Heimatstimme, 240. Beilage der Zwenkauer Nachrichten, 24.10.2009, S. 1.
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) (Hg.): Böhlen/Zwenkau/Cospuden; Wandlungen und Perspektiven 04. Senftenberg 2016, S. 36.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (GND: 5166281-4)

BKM-Nummer: 30500182

Ausstellungspavillon Kap Zwenkau

Schlagwörter
Ort
Zwenkau
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
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„Ausstellungspavillon Kap Zwenkau”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30500182 (Abgerufen: 20. März 2025)
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