Bei dem ab 1782 in zwei Bauabschnitten errichteten Herrenhaus handelt es sich um einen zweigeschossigen Bau der Barockzeit. Der an seiner nördlichen Seite nach einer ersten Bauphase um vier Fensterachsen erweiterte Bau ist durch ein schlichtes Erscheinungsbild geprägt. Dabei ist der Putzbau mit einem Krüppelwalmdach mit Dachhäuschen abgeschlossen. Das Anwesen, zu dem eine dreiseitige Hofanlage sowie zahlreiche Nebengebäude späterer Zeit gehören, war ab 1745 im Besitz des Philosophen und Mathematikers Christian Wolff (1649-1754). Das Herrenhaus selbst wurde um 2020 saniert und wird seitdem als Wohnraum genutzt. Flache Stallgebäude nordöstlich des Herrenhauses sowie hinter dem rückwärtigen Scheunengebäude wurden um 1940 errichtet. Ob diese für praktische Forschungen des Instituts genutzt wurden bleibt ungeklärt.
Das Objekt als jahrzehntelanger Wirkungsort des Instituts für Rekultivierung spielte für das bergbaulich äußerst stark in Anspruch genommene mitteldeutsche Gebiet und damit drängende Problemlagen der Nachnutzung eine herausragende Rolle und ist somit von wirtschafts-, wissenschafts-, bergbau- sowie ökologiegeschichtlicher Bedeutung.
(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)
Datierung:
- Erbauung 1782 (dendro)
Quellen/Literaturangaben:
- Schnurrbusch, Gottfried: 5.6.1 Geschichte des Forschungsteilkomplexes Bergbaufolgelandschaft; In: Reichhoff, Lutz/Wegener, Uwe (Hg.): Institut für Landschaftsforschung und Naturschutz Halle. Forschungsgeschichte des ersten deutschen Naturschutzinstitutes, Neubrandenburg 22016, S. 515–517.
- Landesamt für Denkmalpflege Sachsen (Hg.): DIVIS-Objekt09259240. Dresden 2019.
Bauherr / Auftraggeber:
- Persönlichkeit: Chrsitian Wolff (GND: 118634771)
- Eigentümer: Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der DDR. Institut für Landschaftsforschung und Naturschutz Halle. Abteilung Dölzig (GND: 2062685-X)
BKM-Nummer: 30500181