Zschampert

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Leipzig, Markranstädt
Kreis(e): Leipzig, Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 17′ 39,97″ N: 12° 14′ 58,25″ O 51,29444°N: 12,24951°O
Koordinate UTM 33.308.239,50 m: 5.686.161,30 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.517.509,36 m: 5.684.429,86 m
  • Wasserbauwerk, Fließgewässer Zschampert, östlich des Kulkwitzer Sees, bei Lausen

    Wasserbauwerk, Fließgewässer Zschampert, östlich des Kulkwitzer Sees, bei Lausen

    Fotograf/Urheber:
    Isabell Schmock-Wieczoreck
    Medientyp:
    Bild
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Aufgrund des Braunkohlentiefbaus in der Region um Göhrenz, Albersdorf und Kulkwitz, der Mitte der 1860er Jahre seinen Anfang nahm, fiel die zwischen Seebenisch und Knautnaundorf, direkt an der ehemaligen preußisch-sächsischen Grenze gelegene Quelle des Zschampert trocken. Die zur Feldfreimachung nötige Wasserhebung war für ein großflächiges Absenken des Grundwasserspiegels verantwortlich und hatte die Trockenlegung des südlichen Flusslaufs zur Folge. Der oberirdische Flusslauf des Zschampert beginnt heute in einem Straßengraben der von Kulkwitz nach Göhrenz führenden Landstraße und fließt von dort am östlichen Ufer des Kulkwitzer Sees nach Norden, wo er schließlich in den alten Lauf der Luppe mündet. Der bis zum Schachtdreieck Kulkwitz führende Wassergraben wurde vom dort gelegenen Kraftwerk und Braunkohlenwerk als Abwasserkanal genutzt und sorgte jahrzehntelang für eine starke Verschmutzung des Gewässers. Seit der politischen Wende hat sich die Wasserqualität zwar entscheidend verbessert, doch liegen weite Teile des Laufs südlich von Lausen trocken. Mittels einer Pumpe wird der Zschampert mit Wasser aus dem Kulkwitzer See versorgt, zeitweise auch, um den Wasserpegel des Tagebaufolgesees stabil zu halten.
Innerhalb der zahlreichen Eingriffe in den natürlichen Flusslauf des Zschampert, insbesondere östlich des Kulkwitzer Sees und der durch den Tagebau Merseburg Ost notwendig gewordenen Verlegung an seiner Mündung, war der Braunkohlentiefbau im Bereich seines Quellgebiets der massivste Eingriff, führte er doch zum Versiegen seines Ursprungs. Der Rest des Flusslaufs ist daher von bergbau- und umweltgeschichtlicher Bedeutung, weil hier irreparable Schäden infolge der Bergbautätigkeit sichtbar werden.

(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1860er (Trockenlegung der Quelle)

Quellen/Literaturangaben:
  • Loh-Kliesch, André: Zschampert; In: Leipzig Lexikon. URL: https://www.leipzig-lexikon.de/FLUSSSEE/zschamp.htm (12.08.2022).
  • Der Zschmapert. Grünau´s (größter) Fluß - Teil 1; In: Grün-As. Stadtteilmagazin für Leipzig-Grünau und Umland (1999). URL: http://www.gruen-as.de/1999/07/artikel4.html.
  • Bräutigam, Claus: Brikettfabriken Mitteldeutschland, Brikettfabriken aus den ehemaligen Braunkohlenwerk Regis: Regis, Haselbach, Ramsdorf, Deutzen, Kulkwitz, Band 1; Borna 2015, S. 329-330

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: Gewerkschaft Grube Mansfeld

BKM-Nummer: 30500165

Zschampert

Schlagwörter
Ort
Kulkwitz
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Zschampert”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30500165 (Abgerufen: 17. März 2025)
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