Bahnhof Borna

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Borna
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 06′ 58,11″ N: 12° 29′ 14,36″ O 51,11614°N: 12,48732°O
Koordinate UTM 33.324.138,91 m: 5.665.743,03 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.534.228,85 m: 5.664.677,68 m
  • Bahnhof mit Empfangsgebäude vom Busbahnhof mit Blick Richtung Osten

    Bahnhof mit Empfangsgebäude vom Busbahnhof mit Blick Richtung Osten

    Fotograf/Urheber:
    Isabell Schmock-Wieczoreck
    Medientyp:
    Bild
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Der an der westlichen Peripherie der Stadt Borna gelegene Bahnhof ersetzte 1904 den alten Bornaer Bahnhof, der im Bereich der heutigen Wettinstraße lag und sowohl der Ausdehnung der Stadt im Weg stand als auch keine Möglichkeiten zur Erweiterung der Güterverkehrsfläche bot. Gelegen an der 1872 über Geithain nach Chemnitz und über Neukieritzsch nach Leipzig verlängerten Strecke diente der Bahnhof nicht nur dem Personen-, sondern auch dem Güterverkehr. Mit der zunehmenden Bedeutung Bornas als Zentrum der lokalen Braunkohlenindustrie und dem Aufschluss zahlreicher Tagebaue sowie Brikettfabriken in ihrer unmittelbaren Umgebung wurde auch der Bahnhof Borna zu einem zentralen Umschlagplatz für Rohbraunkohle wie für Briketts, die energiehungrigen Städten und Fabriken zugeführt wurde. Das sich zwischen dem Empfangsgebäude und der westlich davon liegenden Luckaer Straße befindliche Gelände nahm dabei zeitweise drei haupt- und zwölf Nebengleise mit direkten Anbindungen an den Glück-Auf-Schacht, das Braunkohlenwerk Thräna sowie den VEB Brikettfabrik Borna auf. Des Weiteren ergänzten eine Lokstation, ein Kohlenschuppen (beide 1909 errichtet und 2016 abgebrochen), ein Heizhaus, zwei Stellwerke, ein Wasserkan und weitere Wirtschaftsgebäude die Transportinfrastruktur. Bis auf wenige Ausnahmen, so die Stellwerke W1 (mech. Jüdel, Weichenstellwerk, Gru) und B2 (umgebaut, Typ SuH 1912, Fahrdienstleiterstellwerk, IB 1934), wurde die hinter dem Empfangsgebäude liegende Wirtschaftsfläche beräumt. Während der jüngsten Umgestaltung wurden auch die Überdachungen auf den Bahnsteigen entfernt. Das 1903 bis 1904 errichtete Empfangsgebäude ist ein reich gegliederter Klinkerbau mit Porphyrtuffelementen, gestaltet in den Formen des ausgehenden Historismus mit Jugendstilanklängen.
Das Gebäude samt Areal ist von wirtschaftsgeschichtlicher, ortsgeschichtlicher und verkehrsgeschichtlicher Bedeutung. Allein die Größe des Areals lässt heute noch die Bedeutung des Geländes für den Kohlenumschlag der Region ermessen.

(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:
  • Erbauung 1903–1904

Quellen/Literaturangaben:
  • Barteld, Frank: Kohlebahnen im Bornaer Revier: Witznitz - Böhlen/Zwenkau - Espenhain; Berga/Elster 2011, S. 9.
  • Förderverein des Museums der Stadt Borna e. V. (Hg.): Von Abtei bis Zwiebelhaus. Ein Lexikon zur Geschichte der Stadt Borna; Borna 2001, S. 9, 39, 266.
  • DIVIS


BKM-Nummer: 30500163

Bahnhof Borna

Schlagwörter
Ort
Borna
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Bahnhof Borna”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30500163 (Abgerufen: 15. März 2025)
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