Cospudener See

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Leipzig, Markkleeberg, Zwenkau
Kreis(e): Leipzig, Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 16′ 8,19″ N: 12° 20′ 8,89″ O 51,26894°N: 12,3358°O
Koordinate UTM 33.314.151,64 m: 5.683.104,74 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.523.541,29 m: 5.681.617,51 m
  • Cospudener See von Südwest, im HIntergrund Zwenkauer See und Kraftwerk Lippendorf

    Cospudener See von Südwest, im HIntergrund Zwenkauer See und Kraftwerk Lippendorf

    Fotograf/Urheber:
    Ronald Heynowski
    Medientyp:
    Bild
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Der Cospudener See, im südlichen Grenzbereich der Stadt Leipzig zwischen Knautkleeberg-Kanuthain, Markkleeberg und dem Zwenkauer See gelegen, geht zurück auf das 1981 aufgeschlossene Nordfeld des Tagebaus Zwenkau. Als Tagebau Cospuden wurde in zwei Baufeldern der Braunkohlenabbau massiv in das Leipziger Stadtgebiet ausgeweitet und dank einer breiten Protestbewegung in der Mitte des Jahres 1990 vorerst befristet und endgültig 1992 gestoppt. In einem sehr günstigen Abraum-Kohle-Verhältnis wurden insgesamt 32 Millionen Tonnen Braunkohle mittels Bandbetrieb (ab 1983) abtransportiert und dafür große Teile des Leipziger Auwaldes devastiert.
Die Flutung des Cospudener Sees erfolgte am 1998 primär über Sümpfungswasser aus dem Tagebau Profen. Der auf diese Weise bereits 2000 erreichte Endwasserstand machte die Übergabe des Badegewässers im Rahmen der EXPO 2000 möglich. Damit ist der Cospudener nach dem Kulkwitzer See, der bereits in den 1970er Jahren renaturiert wurde, der zweite, der einer Nachnutzung übergeben wurde. Das eine Fläche von 439 Hektar und eine Tiefe bis zu 54 Meter (im Mittel 25 Meter) aufweisende Gewässer zieht jährlich etwa eine halbe Million Besucher an. Neben diversen Wassersportaktivitäten (baden, Boot fahren, tauchen) bieten unter anderem ein elf Kilometer langer Rundweg, ein Golfplatz sowie die Bistumshöhe als Aussichtspunkt viele Freizeitmöglichkeiten. Die Uferbereiche und anschließende Landschaftsgebiete sind dabei mit unterschiedlichen Schwerpunkten gestaltet. Während im Norden und am Ostufer touristische Angebote dicht beieinanderliegen, sind die Bereiche am Westufer bzw. im Süden des Sees der naturnahen Nutzung vorbehalten und bieten Raum für Biotope. Über den Floßgraben und die Pleiße besteht eine Verbindung zum Leipziger Stadthafen. Perspektivisch soll auch die Verbindung zum Zwenkauer See über den Harthkanal erschlossen werden.
Der Cospudener See ist aufgrund seiner weit in das Stadtgebiet Leipzig ragenden Ausdehnung eine unübersehbare Landmarke, die auf den kompromisslosen Energiehunger des DDR-Regimes verweist. Zugleich gerät die Wirkmächtigkeit bürgerlicher Protestbewegungen sowie der politische und gesellschaftliche Wandel 1989/90 in den Blick. Insofern ist der See von wirtschafts- wie politikgeschichtlicher Bedeutung.

(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1998–2000 (Flutung)

Quellen/Literaturangaben:
  • Regionaler Planungsverband Leipzig-Westsachsen, Regionale Plaungsstelle (Hg.): Mitteldeutsche Seenlandschaft. Gewässerkatalog 2019-2021. Seen, Fließgewässer, Kanäle; 6. vollständig aktual. u. erw. Aufl., Leipzig 2019, S. 68-71.
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) (Hg.): Böhlen/Zwenkau/Cospuden; Wandlungen und Perspektiven 04. Senftenberg 2016, S. 10, 21.

BKM-Nummer: 30500120

Cospudener See

Schlagwörter
Ort
Großzschocher
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Cospudener See”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30500120 (Abgerufen: 17. März 2025)
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