Werbeliner Bockwindmühle

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Löbnitz (Sachsen)
Kreis(e): Nordsachsen
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 33′ 3,68″ N: 12° 28′ 25,68″ O 51,55102°N: 12,4738°O
Koordinate UTM 33.324.858,19 m: 5.714.128,18 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.532.969,08 m: 5.713.053,61 m
  • Mühle, Getreidemühle

    Mühle, Getreidemühle

    Fotograf/Urheber:
    Isabell Schmock-Wieczoreck
    Medientyp:
    Bild
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Die 1844 in Werbelin errichtete Bockwindmühle ist neben wenigen beweglichen Kulturgütern der einzige Sachzeuge des zu Beginn der 1990er Jahre devastierten Ortes. Die Bewohner des etwa fünf Kilometer südlich von Delitzsch liegenden Rundlingsdorfs Werbelin wurden für den 1976 aufgeschlossenen Tagebau Delitzsch-Südwest seit Ende der 1980er Jahre umgesiedelt. 1992 wurden schließlich die Höfe und Baustrukturen abgetragen, obwohl die Ortslage wegen Stilllegung des Tagebaus infolge der politischen Wende nicht mehr in Anspruch genommen wurde. Die Windmühle wurde von der Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft (MIBRAG) und schließlich dem Landkreis Delitzsch erworben und 1991 abgebaut. Drei Jahre später erfolgte die Wiedererrichtung auf dem Gelände des Schullandheimes Reibitz. Obschon die Ausstattung aus dem 19. Jahrhundert und später datiert, ist an ihr die technische Funktionsweise einer mittelalterlichen Lochmühle nachvollziehbar. An ihrem neuen Standort dient sie als Raum pädagogischer Veranstaltungen und der touristischen Nutzung. Die auf dem Hausbaum innerhalb des Bocks ruhende Windmühle verfügt über den sogenannten Steert mit dessen Hilfe die Flügel der Mühle in den Wind gedreht wurden.
Die Bockwindmühle ist einerseits von technikgeschichtlicher Bedeutung, andererseits aufgrund ihrer Translozierung ein Sachzeuge der Devastierung ganzer Ortslagen für den Braunkohlentagebau in Nordsachsen.

(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1844
  • Abbau und Wiedererrichtung in der ersten Hälfte der 1990er Jahre

Quellen/Literaturangaben:
  • Berkner, Andreas/Kulturstiftung Hohenmölsen e. V. (Hgg.): Bergbau und Umsiedlungen im Mitteldeutschen Braunkohlenrevier; Beucha/Markkleeberg 2022, S. 136-137.
  • Landratsamt Nordsachsen: Die Werbeliner Bockwindmühle; In: Schullandheim Reibitz. EIgenbetreb der Bildungsstätten des Landkreises Nordsachsen. URL: https://www.schullandheim-reibitz.de/bockwindmuehle/ (22.08.2022).


BKM-Nummer: 30500112

Werbeliner Bockwindmühle

Schlagwörter
Ort
Reibitz
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Werbeliner Bockwindmühle”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30500112 (Abgerufen: 25. März 2025)
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