Zwenkauer See

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Böhlen (Sachsen), Leipzig, Zwenkau
Kreis(e): Leipzig, Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 14′ 8,17″ N: 12° 18′ 20,59″ O 51,2356°N: 12,30572°O
Koordinate UTM 33.311.917,33 m: 5.679.474,66 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.521.457,16 m: 5.677.899,27 m
  • Tagebaurestsee, Zwenkauer See, vom Zwenkauer Hafen aus fotografiert

    Tagebaurestsee, Zwenkauer See, vom Zwenkauer Hafen aus fotografiert

    Fotograf/Urheber:
    Isabell Schmock-Wieczoreck
    Medientyp:
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  • Luftaufnahme von West

    Luftaufnahme von West

    Fotograf/Urheber:
    Ronald Heynowski
    Medientyp:
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Mit einer Wasserfläche von 963 Hektar ist der Zwenkauer der größte Bergbaufolgesee im Leipziger Süden. Die größte Wasserfläche des seit 2006 gefluteten Tagebaurestlochs liegt im Bereich des ehemaligen Tagebaus Zwenkau. Letzterer schloss sich direkt an den bereits 1921 aufgeschlossenen Tagebau Böhlen an, der 1969 in Tagebau Zwenkau umbenannt wurde, nachdem infolge der Ölkrise der weitere Abbau in westliche Richtung forciert wurde. Die meiste Bergbaufläche des Tagebaus Böhlen, der sich auf westlicher Seite parallel zur von Süd nach Nord verlaufenden Sächsisch-Bayerischen Bahnlinie erstreckte, wurde mit Abraummassen aus dem Tagebau Zwenkau sowie Abraum aus dem Tagebau Peres (verkippt zwischen 1960 und 1975) und Cospuden (aufgeschlossen 1981) wieder verfüllt. Verkippt wurden ebenso größere Flächen im nördlichen Tagebaubereich (südwestlich des Elsterstausees), die heute den Landstreifen zum Cospudener See bilden. Der seit 1970 aktive Tagebau Zwenkau wurde bis 1999 betrieben, um die Versorgung des Altwerks Lippendorf bis zu seiner Stilllegung mit Kohle zu gewährleisten. Der Tagebau wurde zu diesem Zweck nach 1989/90 von der MIBRAG gepachtet und während der Dauer der Modernisierung des Tagebaus Schleenhain betrieben. Noch während der aktiven Kohlengewinnung begannen unter Rigide der LMBV die Sanierungsarbeiten und wurden Vorkehrungen zur wasserwirtschaftlichen Nutzung getroffen (Böschungssicherung u.a.).
Nachdem im April 2006 die Flutung nach eingestellter Grundwasserabsenkung begann, wurde ab 2007 der Wasseranstieg über eine Wasserleitung vom 20 Kilometer entfernten Tagebau Profen über den Ableiter Zwenkau-West forciert. Seit 2013 erfolgte die Flutung auch mit Wasser aus der Weißen Elster. 2015 war der vorläufige Endwasserspiegel mit 112,5 Meter üNN erreicht und zur baulichen Fertigstellung des Harthkanals als Verbindung zum Cospudener See auf dieser Höhe eingefroren.
Zu diesem Zeitpunkt (2015) wurde der See zur wassertouristischen Nutzung freigegeben. Die Ausgestaltung anliegender Siedlungen und Feriencamps sowie wassersportlicher Angebote hält derzeit an. Aufgrund seiner langen Ost-West-Ausdehnung bietet das Gewässer gute Bedingungen für windabhängige Sportarten wie Segeln oder Surfen. Rege Bautätigkeit entfaltete sich vor allem um den Kap Zwenkau, der mit einer Hafenanlage sowie Anlage eines Neubaugebietes die neu errungene Wasserlage zu nutzen sucht. Jenseits der Entwicklung zu einem Landschaftssee mit Naherholungsfunktion dient der Zwenkauer See auch dem Hochwasserschutz. So kann er potentiell 19 Millionen Kubikkilometer Wasser aus der Weißen Elster im Hochwasserfall über das Einlassbauwerk Zitzschen aufnehmen.

(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1999–2022

Quellen/Literaturangaben:
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV): Böhlen/ Zwenkau/ Cospuden; Wandlungen und Perspektiven 04. 2016, S. 4, 8, 18, 23.
  • Regionaler Planungsverband Leipzig-Westsachsen (Hg.): Braunkohlenplan als Sanierungsrahmenplan Tagebaubereich Zwenkau/Cospuden. Fortgeschriebene Fassung gemäß Bekanntmachung vom 08. Juni 2006; 2006. URL: file:///C:/Users/SchmocIs/Desktop/Literatur/BK_Plan_Zwe_Cos_gesamt.pdf, S. 36.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (GND: 5166281-4)

BKM-Nummer: 30500110

Zwenkauer See

Schlagwörter
Ort
Zwenkau
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Zwenkauer See”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30500110 (Abgerufen: 27. März 2025)
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