Die Lindenallee des ehemaligen Eythraer Schlossparks sowie die künstliche Tempelruine »Trianon« sind die einzigen noch in situ existierenden Relikte des ehemaligen Dorfes Eythra, das zwischen 1983 und 1987 für den Braunkohlentagebau Zwenkau devastiert wurde. Das Schloss als Zentrum der nach barocken und später englischen Prinzipien gestalteten Parkanlage mit doppelreihiger Lindenallee wurde schließlich 1987 abgebrochen. Nachdem das Trianon 1986 demontiert und eingelagert wurde, konnte es 2002 an seiner ursprünglichen Stelle wiedererrichtet werden. Zur Erinnerung an die räumlich-landesherrschaftliche Geschichte der Grenzregion zwischen dem Königreich Sachsen und der preußischen Provinz Sachsen, wurde später ein Lapidarium aus Grenzsteinen im Umfeld des Trianons angelegt. Informationstafeln berichten über die Geschichte der Allee sowie der steinernen Sachzeugen. Die mittlerweile südlich des Rundweges um den Zwenkauer See mit Neupflanzungen fortgesetzte Lindenalle sowie das Trianon verkörpern eine hohen Dokumentations- und Erinnerungswert für die Ortsgeschichte. Als typische Elemente der Gartenkunst des 19. Jh. sind sie auch kunst- und kulturgeschichtlich von Bedeutung.
(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)
Datierung:
- Erbauung um 1790
Quellen/Literaturangaben:
- Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV): Böhlen/ Zwenkau/ Cospuden; Wandlungen und Perspektiven 04. 2016, S. 15.
- Berkner, Andreas/Kulturstiftung Hohenmölsen e. V. (Hgg.): Bergbau und Umsiedlungen im Mitteldeutschen Braunkohlenrevier; Beucha/Markkleeberg 2022.164-167, 176-179.
BKM-Nummer: 30500104