Der im Kontext der politischen Wende 1993 kurzfristig stillgelegte Tagebau sollte ursprünglich durch Einebnen der Kippenfläche der landwirtschaftlichen Nutzung übergeben werden. Schließlich jedoch wurde der Kernbereich des Grabschützer Sees der natürlichen Sukzession überlassen und entwickelte sich zu einem naturnahen Gewässer und Feuchtbiotop. Gemeinsam mit dem Werbeliner See bildet er seit 2006 ein Vogelschutzgebiet, in dem bislang 128 verschiedenen Vogelarten beobachtet wurden, von denen viele das Refugium als Brutgebiet nutzen. Bereits 2002 hat die Landesstiftung Natur und Umwelt den Grabschützer See erworben. 2007 wurde ein Naturlehrpfad eröffnet, der auf dem etwa 7 Kilometer langen Rundweg die besondere Qualität von Flora und Fauna erläutert.
Die drei auf den Tagebau Delitzsch-Südwest zurückgehenden Seen erinnern an die kurzzeitige, aber intensive bergbauliche Nutzung im Nordraum Leipzigs, von der sonst kaum Sachzeugnisse erhalten sind.
(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)
Datierung:
- Erbauung 1997–2022 (Flutung)
Quellen/Literaturangaben:
- Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) (Hg.): Delitzsch-Südwest/Breitenfeld. Landschaften und Industriestandorte im Wandel, Bd. 13; Wandlungen und Perspektiven. 2013, S. 1, 4, 10, 14, 23.
- Eissmann, Lothar/Junge, Frank W.: Das Mitteldeutsche Seenland. Vom Wandel einer Landschaft, Der Norden; 2013, S. 37, 44, 47.
Bauherr / Auftraggeber:
- Bauherr: Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) (GND: 5166281-4)
- Eigentümer: Landesstiftung Natur und Umwelt
BKM-Nummer: 30500094