Siedlung Häuerweg Gärnitz

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Markranstädt
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 16′ 51,71″ N: 12° 13′ 43,67″ O 51,28103°N: 12,2288°O
Koordinate UTM 33.306.739,22 m: 5.684.725,10 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.516.069,10 m: 5.682.933,62 m
  • Siedlungshaus von der Querstraße aus gesehen

    Siedlungshaus von der Querstraße aus gesehen

    Fotograf/Urheber:
    Isabell Schmock-Wieczoreck
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  • am westlichen Ende der Siedlung liegendes Doppelwohnhaus aus östlicher Richtung

    am westlichen Ende der Siedlung liegendes Doppelwohnhaus aus östlicher Richtung

    Fotograf/Urheber:
    Vincent Haburaj
    Medientyp:
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Nachdem zwei potentielle Standorte der neuen Siedlung bei Göhrenz aufgrund ihrer ungünstigen Lage zur Schwelerei verworfen wurden, begann 1937 die Errichtung von sieben Doppelwohnhäusern im Nordwesten des Ortes Gärnitz, etwas südlich vom Ort Kulkwitz gelegen. Das Bauvorhaben ist im Zusammenhang des Übergangs zur Kohlengewinnung übertage sowie der Expansion des Braunkohlenwerkes ab Ende der 1930er Jahre zu verorten. Das im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts im Tiefbau erschlossene Baugelände wurde später wieder verfüllt und erhebt sich über die Tiefbaubruchfelder der westlichen und nördlichen Umgegend. Das nach Norden deutlich abfallende Gelände (Depression) bildet heute als flaches Gewässer den westlichen Ausläufer der Kulkwitzer Lachen.
Die in einem Halbrund um den als Sackgasse angelegten Häuerweg gruppierten Doppelwohnhäuser wurden im Auftrag der Leipziger Braunkohlenwerke AG (ab 1938 durch die Landkraftwerke Leipzig übernommen) durch die Bergmannwohnstättengesellschaft Borna mbH gebaut. Der Leipziger Architekt Georg Stauch, der auch für die Bergarbeitersiedlung in Kulkwitz Nord verantwortlich zeichnet, entwarf die Pläne, die von einem Markranstädter Bauunternehmen ausgeführt wurden. Die Doppelwohnhäuser mit zentralem Anbau zur straßenabgewandten Seite sind teilweise unterkellert (Stampfbeton) und massiv in Ziegelbauweise ausgeführt. Haupt- und Anbau sind jeweils mit einem Giebeldach abgeschlossen. Während im vorderen Gebäudeteil Wohnküche, jeweils ein Eltern- und Kinderschlafzimmer sowie zwei Dachkammern untergebracht waren, erfolgte der Gebäudezugang seitlich über den hinteren Anbau, in dem sich die Waschküche, der Abort, ein Stall und ein Lagerraum befanden. Die straßenzugewandte Seite ist von zwei Fensteröffnungen (im Original mit Fensterläden, bei Nr. 9 erhalten) je Haushälfte durchbrochen. Jeweils eine Dachgaube sowie Fenster an den Schmalseiten der Gebäude erhellen die Dachkammern. Das Haus Nr. 9 direkt am Beginn der Siedlung ist weitgehend im unsanierten Originalzustand erhalten. Alle anderen Gebäude sind in ihrer Grundstruktur erhalten, jedoch (unterschiedlich stark) überformt.
Die Siedlung am Häuerweg in Gärnitz trägt aufgrund ihrer Haldenlage sowie ihrem Verweis auf die Expansion des Kulkwitzer Werkes wirtschafts- wie ortsgeschichtliche Bedeutung. Als eine von mehreren äußerlich als Arbeitersiedlung identifizierbare Wohneinheit steht sie für die ortsgeschichtlich überaus bedeutsame Epoche der Braunkohlengewinnung im Gebiet um Kulkwitz und den ab 1936 entstehenden Tagebau.

(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2021)

Datierung:
  • Erbauung 1937–1938

Quellen/Literaturangaben:
  • KrGrimma, B2133.
  • KrGrimma, B2138.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: Leipziger Braunkohlenwerke AG (GND: 5086582-1)
  • Bauherr: Landkraftwerke Leipzig, Aktiengesellschaft in Leipzig (GND: 355106-4)
  • Eigentümer: Bergmannwohnstättengesellschaft Borna mbH
  • Entwurf: Georg Stauch (Architekt)
  • Ausführung: Hermann Schubert (Bauunternehmer)

BKM-Nummer: 30500056

Siedlung Häuerweg Gärnitz

Schlagwörter
Ort
Gärnitz
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Siedlung Häuerweg Gärnitz”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30500056 (Abgerufen: 27. März 2025)
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