Pörstener Eisenbahn

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Leipzig, Markranstädt
Kreis(e): Leipzig, Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 18′ 17,92″ N: 12° 16′ 47,54″ O 51,30498°N: 12,27987°O
Koordinate UTM 33.310.399,16 m: 5.687.254,29 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.519.622,45 m: 5.685.610,16 m
  • Bahndam der ehem. Pörstener Eisenbahn am östlichen Ufer des Kulkwitzer Sees, heute als Radweg genutzt

    Bahndam der ehem. Pörstener Eisenbahn am östlichen Ufer des Kulkwitzer Sees, heute als Radweg genutzt

    Fotograf/Urheber:
    Isabell Schmock-Wieczoreck
    Medientyp:
    Bild
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Die knapp 24 Kilometer lange, eingleisige Eisenbahnstrecke zwischen Plagwitz/Leipzig (Sachsen) und Pörsten (Sachsen-Anhalt) wurde in zwei Abschnitten 1897 bzw. 1898 eröffnet und ist für den historischen Kohlentransport, insbesondere den Standort Kulkwitz mit dem dortigen Braunkohlenwerk bzw. dem Landkraftwerk und dem späteren Heizkraftwerk, von herausragender Bedeutung. Die als Nebenbahn in Normalspur angelegte Verbindungsstrecke wurde ursprünglich unter Regie der Preußisch-Hessischen Staatseisenbahn errichtet und ging 1920 im Netz der Reichsbahn auf. Ein bei Lausen nach Markranstädt abzweigender Streckenverlauf wurde im Zuge des vorrückenden Tagebaus devastiert. Ebenso wurde aus diesem Grund ein Teil der Strecke bei Göhrenz-Albersdorf leicht verlegt.
Neben Braunkohle (als Rohkohle und Brikett) wurden auch Agrarprodukte und Düngemittel befördert und die Strecke außerdem auch zur Personenbeförderung genutzt. Nach etwa 7,5 Kilometern von Richtung Plagwitz/Leipzig, zweigt im Vorfeld der Zwenkauer Straße (südliche Ausfallstraße von Markranstädt und Lage des Braunkohlenwerks wie der Kraftwerke) ein Gleis ab und fächert sich auf dem Werksgelände in parallel verlaufende Schienenstränge auf. Davon sind noch vereinzelt Zeugnisse erhalten.Die Strecke und die anschließende Werkbahn wurde einerseits genutzt, um Kohle von Kulkwitz nach Leipzig zu transportieren. Andererseits wurde nach Auslaufen des Tagebaus 1963 die weiterhin genutzte Brikettfabrik sowie das Landkraftwerk und Heizwerk mit Fremdkohle aus südlicher liegenden Tagebauen versorgt (Witznitz, Profen, Espenhain und Böhlen).
Die Strecke mit Lützen als wichtigstem Halte- und Güterumschlagpunkt wurde 1998 stillgelegt und um 2005 abgebaut. Auf dem strukturell erhaltenen Bahndamm verläuft heute ein Fahrradweg. Insofern ist die Bahnanlage sowohl von touristischer als auch bergbaugeschichtlicher Bedeutung.

(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1897–1898

Quellen/Literaturangaben:
  • Loh-Kliesch, André: Pörstener Eisenbahn; In: Leipzig Lexikon. URL: http://www.leipzig-lexikon.de/htm/impress.htm (11.02.2022).
  • Bräutigam, Claus: Brikettfabriken Mitteldeutschland, Brikettfabriken aus den ehemaligen Braunkohlenwerk Regis: Regis, Haselbach, Ramsdorf, Deutzen, Kulkwitz, Band 1; Borna 2015, S. 341.


BKM-Nummer: 30500043

Pörstener Eisenbahn

Schlagwörter
Ort
Göhrenz
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Pörstener Eisenbahn”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30500043 (Abgerufen: 19. März 2025)
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