Altlober und Kohlelober

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Krostitz, Rackwitz, Schkeuditz
Kreis(e): Nordsachsen
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 26′ 59,93″ N: 12° 21′ 58,31″ O 51,44998°N: 12,3662°O
Koordinate UTM 33.316.994,89 m: 5.703.157,00 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.525.561,88 m: 5.701.769,16 m
  • Fotos vom renaturierten Altlauf des Lobers am Nordufer des Schladitzer Sees

    Fotos vom renaturierten Altlauf des Lobers am Nordufer des Schladitzer Sees

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    Isabell Schmock-Wieczoreck
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  • Altlauf des Lobers bei Lemsel

    Altlauf des Lobers bei Lemsel

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Der Lober als größtes Fließgewässer des Leipziger Nordraums zwischen Delitzsch und Leipzig hat seinen Ursprung einige Kilometer östlich des Tagebaus Breitenfeld und mündet in nördlicher Richtung nach etwa 35 Kilometern an der Grenze zu Sachsen-Anhalt in die Mulde. Durch den Braunkohlentagebau Breitenfeld sowie Delitzsch-Südwest kam es mehrfach zu starken Eingriffen in den natürlichen Verlauf des Fließgewääsers. Durch Grundwasserabsenkung im Zuge der Entwässerung seit 1978 im Vorfeld des Aufschlusses des Tagebaus Breitenfeld (1982 bis 1991 aktiv) versiegte die Quelle des Lobers bei Göbschelwitz bzw. südlich von Zschölkau. Im Rahmen des Aufschlusses des Tagebaus Breitenfeld 1982 wurde der natürliche Lauf des Lober bei Zschortau, Lemsel, Wolteritz und Rackwitz in den 1980er Jahren unterbrochen und fiel trocken. Ersetzt wurde der ursprüngliche Flusslauf durch die Anlegung des »Kohlelober« zwischen Zschortau und Rackwitz (parallel zur B 184). Kanalisiert und mit Folie abgedichtet diente er dem Abtransport des Pumpgewässers aus dem Tagebau Breitenfeld. Um die Mitte der 1990er Jahre begannen die Renaturierungsarbeiten am Altlauf des Lobers, in deren Zentrum seine Rückverlegung in noch vorhandene Restbestände der ursprünglichen Loberaue im Norden des Schladitzer See (festgelegt im Sanierungsrahmenplan) steht. Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Renaturierung als Fließgewässer zugunsten des Arten- und Biotopenschutzes.
Als folgenreicher Eingriff des Kohlenbergbaus in den natürlichen Wasserhaushalt sowie in die gewachsene Landschaft ist die grundlegende Umgestaltung und intensive Bemühungen um die Renaturierung des Loberlaufs von umweltgeschichtlicher Bedeutung. Bis in die Gegenwart stellen die bergbaubedingten Veränderungen des Wasserhaushalts durch den historischen Bergbau große Herausforderungen dar.

(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1980er Jahre (Verlegung)

Quellen/Literaturangaben:
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) (Hg.): Delitzsch-Südwest/Breitenfeld. Landschaften und Industriestandorte im Wandel; Wandlungen und Perspektiven 13. 2013, S. 3, 10, 31.
  • Regionaler Planungsverband Leipzig-Westsachsen: Braunkohlenplan als Sanierungsrahmenplan für die Tagebaubereiche Goitzsche, Delitzsch-Südwest und Breitenfeld Fassung gemäß Bekanntmachung vom 07.01.2021, hrsg. v. Regionaler Planungsverband Leipzig-Westsachsen, S. 46, 64.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: Vereinigte Mitteldeutsche Braunkohlenwerke AG (GND: 5060241-X)
  • Bauherr: LMBV (Lausitzer- und Mitteldeutsche Bergbauverwaltungsgesellschaft mbH) (GND: 5166281-4)
  • Bauherr: Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (GND: 5166281-4)

BKM-Nummer: 30500026

Altlober und Kohlelober

Schlagwörter
Ort
Biesen
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Altlober und Kohlelober”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30500026 (Abgerufen: 17. Mai 2025)
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