Schladitzer See

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Rackwitz, Schkeuditz
Kreis(e): Nordsachsen
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 26′ 21,25″ N: 12° 20′ 8,24″ O 51,43924°N: 12,33562°O
Koordinate UTM 33.314.827,16 m: 5.702.039,28 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.523.441,76 m: 5.700.563,61 m
  • Tagebaurestsee, fotografiert vom Biedermeierstrand auf den See

    Tagebaurestsee, fotografiert vom Biedermeierstrand auf den See

    Fotograf/Urheber:
    Isabell Schmock-Wieczoreck
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  • Tagebaurestsee, fotografiert vom Aussichtspunkt Zur Schaafshöhe auf der Innenkippe

    Tagebaurestsee, fotografiert vom Aussichtspunkt Zur Schaafshöhe auf der Innenkippe

    Fotograf/Urheber:
    Isabell Schmock-Wieczoreck
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Der wenige Kilometer nördlich von Leipzig gelegene Schladitzer See geht zurück auf den 1982 bis 1991 aktiven Tagebau Breitenfeld, der mit der politischen Wende 1989/90 plötzlich stillgelegt wurde. In der offen gelassenen Grube mit maximal 37 Metern Tiefe entstand in der Folge der Tagebaurestsee. Sanierungsarbeiten an den bis dahin ungesicherten Böschungen wurden direkt anschließend an die Stilllegung aufgenommen und bis 2005 im Wesentlichen abgeschlossen. Die Flutung mit Grundwasser und Flusswasser aus der Luppe begann 1998 und dauerte bis etwa 2014, als der gewünschte Endwasserstand von 104 Metern ü.N.N. erreicht wurde. Um ein weiteres Ansteigen des Wasserspiegels zu verhindern, wird kontinuierlich Wasser über einen künstlichen Abfluss an den Lober abgeführt. Mit einer Gesamtfläche von 2,2 Quadratkilometern und einer mittleren Tiefe von elf Metern (maximale Tiefe 31 Meter) bietet er als Erholungsgebiet Raum für verschiedene Freizeitaktivitäten. Bereits 2003 wurde der See zur Teilnutzung freigegeben. In der Folge wurden drei Strandbereiche (Schladitzer Bucht, Biedermeierstrand, Strand Wolteritz) jeweils mit Gastronomie und Möglichkeiten für verschiedene Wassersportarten, einer Strandbühne für kulturelle Veranstaltungen, ein dem Angelsport vorbehaltener Bereich sowie ein Zelt- und Campingplatz angelegt. Ein sieben Kilometer langer, asphaltierter Rundweg ermöglicht das Umrunden des Sees für Wanderer und Radfahrer.
Als noch sichtbarer Sachzeuge verweist der Schladitzer See auf die Geschichte der Energiegewinnung aus Braunkohle während ihrer späten Phase, als die Führung der DDR den Braunkohlenabbau im Norden der Stadt Leipzig auf einen neuen Höhepunkt treiben wollte. In den Fokus rückt dabei die abrupte Absage an Braunkohle als primärem Energieträger sowie der grundlegende Umbau der ostdeutschen Wirtschaft und Gesellschaft. Er ist daher von herausragender wirtschafts- und gesellschaftshistorischer Bedeutung. Für die Anwohner und viele Leipziger ist er darüber hinaus bedeutsam als Naherholungsgebiet.

(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1998-2014 (Sanierung und Flutung)

Quellen/Literaturangaben:
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) (Hg.): Delitzsch-Südwest/Breitenfeld. Landschaften und Industriestandorte im Wandel; Wandlungen und Perspektiven 13. 2013, S. 21, 23.
  • Eissmann, Lothar/Junge, Frank W.: Das Mitteldeutsche Seenland. Vom Wandel einer Landschaft, Der Norden. 2013, S. 58.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Entwurf/Ausführung: Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbauverwaltungsgesellschaft mbH (, GND: 5166281-4)

BKM-Nummer: 30500024

Schladitzer See

Schlagwörter
Ort
Hayna
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Schladitzer See”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30500024 (Abgerufen: 27. März 2025)
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