Witznitzer Kippe

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Borna
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 07′ 53,6″ N: 12° 29′ 27,96″ O 51,13156°N: 12,4911°O
Koordinate UTM 33.324.461,76 m: 5.667.447,72 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.534.481,95 m: 5.666.394,18 m
  • Kippenaufgang von der Südseite (ehem. Kohlenbahntrasse)

    Kippenaufgang von der Südseite (ehem. Kohlenbahntrasse)

    Fotograf/Urheber:
    Isabell Schmock-Wieczoreck
    Medientyp:
    Bild
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Die als Landschaftspark mit dichtem Baumbestand gestaltete, leichte Geländeerhöhung (um etwa 5 bis 13 Meter) am südwestlichen Rand des Stadtteils Borna-Nord liegt im Aufschlussbereich des Tagebaus Witznitz I, der von 1911 (Beginn des Aufschlusses) bis 1948 betrieben wurde und die Brikettfabrik Witznitz mit Kohle versorgte. Das dreieckig geformte Gelände wird dabei im Süden durch den Verlauf der ehemaligen Witznitzer Kohlenbahn, östlich durch die Witznitzer Straße sowie im Norden durch das Wohngebiet Borna Nord begrenzt. Ursprünglich verlief nördlich der Witznitzer Kippe eine vorrübergehend installierte Werkbahn. Vom östlichen Bereich der Kippe aus verlief der Aufschlusskorridor nach Norden und wurde durch den Tagebau rechtsdrehend ab 1921 und linksdrehend ab 1932 über den westlichen Bereich der Witznitzer Kippe vorangetrieben. Nachdem ein ausreichend großes Loch durch die Förderung von Abraum und Kohle entstanden war, wurde von der im Eulatal gelegenen Außenhalde auf Innenverkippung umgestellt und die Witznitzer Kippe sowie der sich östlich anschließende Bereich (Rudolf-Harbig-Stadion) entstand bis in die Mitte der Zwanziger Jahre. Zeitnah wurde dieser Bereich bepflanzt und parallel zur Witznitzer Straße verlaufend ein Schießstand errichtet, der durch die »Neue Schützengesellschaft« 1929 eingeweiht wurde, die jenseits der Bahngleise eine Schützenwache betrieb.
Neben dem Wohngebiet Borna-Nord, das ebenfalls auf verkipptem Gelände entstand, sowie dem später gefluteten Speicherbecken Witznitz ist die Witznitzer Kippe eine auf diesen unmittelbar im Norden der Stadt Borna betriebenen Tagebau zurückgehende Landschaftsveränderung. Sie ist als erkennbare künstliche Geländeerhöhung einerseits und erster als Innenkippe im Tagebau Witznitz I genutzter Bereich ein landschaftlicher Zeuge der Braunkohlengeschichte, die die Stadt Borna bis an die unmittelbare Stadtgrenze enorm prägte. Nicht zuletzt dient das Areal als innerstädtische Grünfläche sowie Anwohnern und Passanten als Gebiet der Naherholung.

(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1910-1924

Quellen/Literaturangaben:
  • Christliches Umweltseminar Rötha e.V./Kulturbüro im Werk Espenhain (Hg.): Glück auf, Witznitz! Südraum Journal 10. Leipzig 1999, S. 6-9.
  • Förderverein des Museums der Stadt Borna e. V. (Hg.): Von Abtei bis Zwiebelhaus. Ein Lexikon zur Geschichte der Stadt Borna. Borna 2001, S. 283.
  • PRO Leipzig (Hg.): Das Bornaer Pleisseland. Zerstörung und Neuanfang. Leipzig 1994, S. 57.
  • TK25 Section Borna. 1924. URL: http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/70302465.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: Witznitzer Kohlenwerke (GND: 4627945-3)

BKM-Nummer: 30500020

Witznitzer Kippe

Schlagwörter
Ort
Borna
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Witznitzer Kippe”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30500020 (Abgerufen: 16. März 2025)
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