Noch bevor von offizieller Seite eine Standortgenehmigung vorlag, hatten Angehörige der Betriebssportgemeinschaft „Aktivist“ der Witznitzer Kohlenwerke auf dem Gelände bereits mit dem Bau eines Sportplatzes mit Spielfeld und Aschebahn begonnen. Die nachträgliche Projektierung wurde 1951 begonnen und sah zusätzlich den Bau einer Kugelstoßanlage, einer Hindernisbahn sowie den Ausbau der Traversen mit 12.000 Plätzen vor. Nach Abschluss dieser Baumaßnahmen wurde die Sportstätte im August 1952 feierlich eröffnet. In der Folge wurden verschiedene kleinere Gebäude (Kassenhäuschen) und Baracken (Umkleide) errichtet. Davon sind gegenwärtig erhalten und genutzt das 1985 oder 1986 erbaute Sportgerätelager im nördlichen Eingangsbereich sowie das am südlichen Geländerand, direkt am zentralen Sportplatz liegende Jahn-Heim als Sportlerbaude. Letzteres wurde 1967 durch die werkszugehörige Feierabendbrigade in Eigenleistung errichtet. Der langgestreckte Funktionsbau ist eingeschossig angelegt und beherbergt diverse Funktionsräume. Vor dem Gebäude wurden in der jüngerer Vergangenheit Sitz- bzw. Stehplätze unter einer Überdachung angelegt. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich die Zuschauertribüne.
Als auf Betreiben der Betriebssportgruppe der Witznitzer Kohlenwerke angelegte, multifunktionale Sportstätte ist das heute noch bestehende Stadion von betriebs- wie kulturgeschichtlicher Bedeutung. Außerdem spielt das Stadion als Austragungsort hochkarätiger Wettkämpfe eine identitätsstiftende Rolle.
(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)
Datierung:
- Erbauung 1951–1953
Quellen/Literaturangaben:
- Bauaktenarchiv Borna, Sauerbruchstraße, Rudolf-Harbig-Stadion.
Bauherr / Auftraggeber:
- Bauherr: VEB Braunkohlenwerk Borna (GND: 2075013-4)
BKM-Nummer: 30500008