Braunkohlenwerk Margaretha, Espenhain

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Neukieritzsch, Rötha
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 11′ 3,16″ N: 12° 28′ 22,64″ O 51,18421°N: 12,47296°O
Koordinate UTM 33.323.393,68 m: 5.673.345,48 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.533.174,17 m: 5.672.243,66 m
  • Braunkohlenwerk Margaretha, Espenhain (Kartengrundlage: Lageplanausschnitt Betriebsdiektion Tgb. Espenhain, Stand 1993.)

    Braunkohlenwerk Margaretha, Espenhain (Kartengrundlage: Lageplanausschnitt Betriebsdiektion Tgb. Espenhain, Stand 1993.)

    Fotograf/Urheber:
    Ullrich Ochs
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  • Braunkohlenwerk Margaretha, Espenhain (Kartengrundlage: GeoSN, dl-de/by-2-0.:  DGM1 Sachsen. 2023.)

    Braunkohlenwerk Margaretha, Espenhain (Kartengrundlage: GeoSN, dl-de/by-2-0.: DGM1 Sachsen. 2023.)

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  • Braunkohlenwerk Margaretha, Espenhain (Kartengrundlage: GeoSN, dl-de/by-2-0.: DOP Sachsen. 2015.)

    Braunkohlenwerk Margaretha, Espenhain (Kartengrundlage: GeoSN, dl-de/by-2-0.: DOP Sachsen. 2015.)

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Das Braunkohlenwerk „Margaretha“ wurde 1894 in Espenhain von Willhelm Herfurt als „Vertrauensschacht“ gegründet. Erst zwei Jahre später begann man mit dem Abteufen eines Versuchschachtes. Dabei traf man in 20 m Tiefe auf eine Schwimmsandschicht, die ein Weiterarbeiten unmöglich machte. Als 1897 W. Herfurt starb wurde der Betrieb vorerst eingestellt. Die Grube wurde ein Jahr später von L. G. Neumann gekauft und bekam den Namen „Margaretha zu Espenhain“. Nun wurden zwei Schächte mittels eiserner Senkschächte abgeteuft. Des Weiteren wurden ein Beamten- und ein Mannschaftsgebäude errichtet. 1899 folgte ein dritter Schacht, der aber nach einem tödlichen Unfall dreier Bergmänner wieder verschlossen werden musste. 1900 wurde das Unternehmen in eine Gewerkschaft umgestaltet und durch entsprechende Kuxe große Geldmengen akquiriert. Generell wurde im rückwärtigen Pfeilerbruchbau abgebaut. Weitere Tagesanlagen wie das Kesselhaus mit Schornstein, ein Förderturm sowie das Maschinenhaus wurden errichtet. 1902 kam es zu den ersten Problemen: Die Schwimmsandschicht über den zu Bruch gehenden Pfeilern überschwemmte immer wieder das Bergwerk. 1903 übernahm Hermann Eugen Müller das Werk und stellte sich der Herausforderung trotz der widrigen Umstände mit dem Abbau fortzufahren. So ließ er zwei neue Flucht- und Wetterstrecken errichten und zum anderen ein Maschinenhaus für die Dampfwasserhaltung bauen. Es folgten 1904 eine Drehstromanlage sowie Arbeiter- und Verwaltungshäuser. Des Weiteren entwickelte er das „Spülversatzverfahren“, das es ermöglichte, die Brüche kontrolliert zu fluten. 1906 verließ Müller das Werk. In den nachfolgenden Jahren wurden weitere Wohngebäude für die Bergmänner gebaut, die wie die Direktorenvilla noch heute stehen und bewohnt sind. Die Produktion stieg in den folgenden Jahren an, allerdings arbeitete das Werk nie gewinnbringend. Im Juli 1915 wurde es schlussendlich aufgegeben. Im Schummerungsbild des digitalen Geländemodells zeichnet sich ein großes Bruchfeld, das sich mit dem Grubenriss deckt. Auf dem Riss erkennt man daneben aufgefahrene Stollen, die das gesamte Kohlenfeld aufschlossen. Diese Kohle wurde aber wegen zu schlechter Qualität und zu teuren Produktionskosten nicht abgebaut. Heute wird die Fläche wieder als Acker genutzt. Des Weiteren wurde 1994 auf einem kleinen Stück der Forst „Margarethenhain“ angelegt. Ein kleiner Teich dient als Überlaufbecken.

(Ullrich Ochs, Landesamt für Archäologie Sachsen, 2023)

Datierung:
  • 1894–1915

Quellen/Literaturangaben:
  • GeoSN, dl-de/by-2-0.:
  • —: DGM1 Sachsen. 2022.
  • —: DOP Sachsen. 2021.
  • —: Historische Karten (Messtischblatt vor 1945). 2022.
  • Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek:
  • —:Geologische Karte von Sachsen (Königreich), Sektion 42: Borna und Lobstädt, 1903. 2022.
  • —: TK (Äquidistantenkarte) Sachsen, Section Lobstädt, 1894. 2023.
  • —: Messtischblatt 42 (2813): Borna, 1914. 2023.
  • Grubenriss: Tiefbau Grube Margaretha, 220128 BKK Espenhain, 1966.
  • Grubenriss: Lageplanausschnitt, Tiefbau Grube Margaretha. 1993.
  • Hönsch, Fritz: Heimatblätter Beiträge aus dem Altenburger und Bornaer Land: Die Grube „Margaretha“ in Espenhain und ihr Bergdirektor Hermann Eugen Müller. 15 (2014), 50–72.

Bauherr / Auftraggeber:
  • --

BKM-Nummer: 30400079

Braunkohlenwerk Margaretha, Espenhain

Schlagwörter
Ort
Espenhain
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Braunkohlenwerk Margaretha, Espenhain”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30400079 (Abgerufen: 18. März 2025)
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