Kohlenwerk der Freifrau von Reiswitz (später Henschel), Skoplau

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Colditz
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 08′ 33,22″ N: 12° 50′ 45,78″ O 51,14256°N: 12,84605°O
Koordinate UTM 33.349.329,45 m: 5.667.884,41 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.559.313,77 m: 5.667.844,64 m
  • Kohlenwerk von Reiswitz (später Henschel), Skoplau  (Kartengrundlage: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek: TK (Äquidistantenkarte) Sachsen, Section Leisnig, 1874.)

    Kohlenwerk von Reiswitz (später Henschel), Skoplau (Kartengrundlage: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek: TK (Äquidistantenkarte) Sachsen, Section Leisnig, 1874.)

    Fotograf/Urheber:
    Ullrich Ochs
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  • Kohlenwerk von Reiswitz (später Henschel), Skoplau (Kartengrundlage: GeoSN, dl-de/by-2-0.:  DGM1 Sachsen. 2023.)

    Kohlenwerk von Reiswitz (später Henschel), Skoplau (Kartengrundlage: GeoSN, dl-de/by-2-0.: DGM1 Sachsen. 2023.)

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  • Kohlenwerk von Reiswitz (später Henschel), Skoplau (Kartengrundlage: GeoSN, dl-de/by-2-0.: DOP Sachsen. 2021.)

    Kohlenwerk von Reiswitz (später Henschel), Skoplau (Kartengrundlage: GeoSN, dl-de/by-2-0.: DOP Sachsen. 2021.)

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1840 gründete Baronin Johanne Wilhelmine Freiin von Lorenz eine Kohlengrube und kaufte ringsherum angrenzende Felder für den Abbau auf. 1850 erbte Auguste Freifrau von Reiswitz geborene Freiin von Lorenz (Namensgeberin) die Grube. Die im Tagebau gewonnen Kohlen wurden zum Teil als Streichziegel verarbeitet. Ab 1876 pachtete Johann Curt Gotthard Henschel das Abbaurecht von der Besitzerin. Ab 1871 wurde auch im Tiefbau mit Wetter- und Fahrschacht Kohle abgebaut. Ab 1892 förderte man mit einer Vorgelegehaspel. 1896 geht das Werk an Paul Henschel, Sohn von Johann Curt Gotthard Henschel über. Im gleichen Jahr stirbt Gotthard Henschel 82-jährig. 1897 wurde eine schiefen Ebene (Maschienenbetrieb), Sortieranlage und Nasspresse errichtet. Ab 1900 planten die Brüder Paul und Robert Henschel (30400038) eine Hochseilbahn zum Bahnhof Colditz um Kohle und Ton zur Eisenbahn und zur Colditzer Steinzeugfabrik zu transportieren. Ab 1903 wurde diese in Betrieb genommen. (TK (Messtischblätter) Sachsen, Section Colditz, 1907). Ab 1902 wurde auf schiefer Ebene durch dampfgetriebene Haspel gefördert. Ab 1910 versuchte man sich mehr oder weniger erfolgreich in Schießarbeiten (Sprengung). Dieses Vorgehen wurde vor allem bei den Tonbänken angewendet. 1913 stellte man einen Elektromotor (16 PS) für die Seilbahn auf. 1914 wurde für die Kohleföderung ein 16 PS Elektromotor mit 380 V besorgt. 1919 errichtete man eine neue schiefe Ebene. Ab 1920 nutzte man die Seilbahn nur noch für den Tontransport, da der Kohleabbau seinem Ende entgegen ging. 1925 wurde das Werk stillgelegt und die Arbeiter vom Podelwitzer Werk (30400039) übernommen. P. Henschel wollte zwar noch weitere Kohlenpfeiler abbauen. Dazu kam es jedoch nicht mehr. Auf dem Gelände sind heute noch Tagesanlagen vorhanden, die teilweise bewohnt oder vom ansässigen Logistikunternehmen genutzt werden. Dieses ging aus dem Braunkohlewerk hervor. Im Schummerungsbild des digitalen Geländemodells erkennt man im Süden ein sehr zerfurchtes, ansteigendes Gelände und einen kleinen Verfüllfächer, der vermutlich vom Tonabbau herrührt. Nach Norden hin wird das Gelände flacher und streicht aus, was wahrscheinlich daran liegt, dass man die Felder wieder urbar machen wollte. Auch heute noch wird die Fläche landwirtschaftlich genutzt.

(Ullrich Ochs, Landesamt für Archäologie Sachsen, 2023)

Datierung:
  • 1840-1925

Quellen/Literaturangaben:
  • GeoSN, dl-de/by-2-0.:
  • —: DGM1 Sachsen. 2022.
  • —: DOP Sachsen. 2021.
  • —: Historische Karten (Messtischblatt vor 1945). 2022.
  • Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek:
  • —: Topographische Karte vom Koenigreich Sachsen, Section Döbeln, 1869. 2023.
  • —: TK (Äquidistantenkarte) Sachsen, Section Leisnig, 1874. 2021.
  • —: TK (Äquidistantenkarte) Sachsen, Section Leisnig, 1890. 2023.
  • —: Geologische Karte von Sachsen (Königreich), Sektion 45: Leisnig und Hartha, 1897. 2023.
  • —: TK (Messtischblätter) Sachsen, Section Colditz, 1907. 2023.
  • Galle, Horst: Historischer Braunkohlenbergbau entlang der Mulde um Colditz, Grimma und Wurzen: Eine Chronik und Inventarisierung. Beucha/Markkleeberg 2018, 79-87.

Bauherr / Auftraggeber:
  • --

BKM-Nummer: 30400060

Kohlenwerk der Freifrau von Reiswitz (später Henschel), Skoplau

Schlagwörter
Ort
Skoplau
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Kohlenwerk der Freifrau von Reiswitz (später Henschel), Skoplau”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30400060 (Abgerufen: 25. März 2025)
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