Braunkohlenwerk von Döring (Henschel), Commichau

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Colditz
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 08′ 20,2″ N: 12° 50′ 30,11″ O 51,13894°N: 12,8417°O
Koordinate UTM 33.349.013,16 m: 5.667.491,10 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.559.013,72 m: 5.667.438,70 m
  • Braunkohlenwerk von Döring (Henschel), Commichau,  Messtischblatt 1927 (Kartengrundlage: GeoSN, dl-de/by-2-0.: Historische Karten (Messtischblatt vor 1945)

    Braunkohlenwerk von Döring (Henschel), Commichau, Messtischblatt 1927 (Kartengrundlage: GeoSN, dl-de/by-2-0.: Historische Karten (Messtischblatt vor 1945)

    Fotograf/Urheber:
    Ullrich Ochs
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  • Braunkohlenwerk von Döring (Henschel), Commichau (Kartengrundlage: GeoSN, dl-de/by-2-0.:  DGM1 Sachsen. 2023.)

    Braunkohlenwerk von Döring (Henschel), Commichau (Kartengrundlage: GeoSN, dl-de/by-2-0.: DGM1 Sachsen. 2023.)

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  • Braunkohlenwerk von Döring (Henschel), Commichau (Kartengrundlage: Luftbild Landesamt für Archäologie Sachsen R. Heynowski 2019.)

    Braunkohlenwerk von Döring (Henschel), Commichau (Kartengrundlage: Luftbild Landesamt für Archäologie Sachsen R. Heynowski 2019.)

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Frau von Döring begann um 1800 Braunkohle auf ihrem Gelände für den Eigenbedarf abbauen zu lassen. Danach sind die Quellen unklar. Entweder gab es Neugründungen oder eine Wiederaufnahme der Produktion. Zwischen 1808 und 1851 baute man nur für den privaten Hausbrand Kohle ab. Parallel dazu wurden auch Kohleziegel gestrichen. Zwischen 1851 und 1875 gewann auf dem Gelände der Rittergutsbesitzer Baumann Kohle im Tagebau. 1876 wurde der Tagebau von Johann Carl Gotthard Henschel gekauft und von dessen Sohn Karl Robert Henschel übernommen. Dieser erweiterte das Werk und baute auch im Tiefbau Kohle ab. Ab 1888 wurde die Kohleförderung und Wasserhaltung mit einer 9 PS Dampfmaschine angetrieben. 1891 mauerte man einen zweiten Dampfkessel (6 atü) ein, wodurch Presse, Sortierung und Förderung angetrieben wurden. 1899 errichtet man einen neuen Kessel mit 8 atm, der zwei Dynamos für die Stromerzeugung antrieb. Der Strom wurde vor allem für das Werk bzw. das Rittergut erzeugt. Ab 1900 planten die Brüder Paul (BKM-NR: 30400060) und Robert Henschel eine Hochseilbahn zum Bahnhof Colditz, um Kohle und Ton zur Eisenbahn und zur Colditzer Steinzeugfabrik zu transportieren. 1903 wurde diese in Betrieb genommen (siehe Mtbl.: 1909). 1906 wurde Alfred Henschel, Sohn von Karl Robert Henschel als Steiger und stellv. Betriebsleiter eingestellt. 1916 beschäftigte man zwei russisch-polnische Zivilgefangene unter Tage. 1919 starb Robert Henschel und sein Sohn Alfred übernahm das Werk. 1924 wurde der Tiefbaubetrieb eingestellt. Ab 1926 pachtete das Unternehmen Ton- und Kohlenwerke Commichau das Gelände. 1927 wurde der gesamter Besitz der Familie Henschel in Commichau zwangsversteigert und von Firma Witthaus, Ton- und Kohlenwerke Commichau erworben. Die Firma ging später in Konkurs und wurde 1935 komplett gelöscht. Auf Luftbildern und dem digitalen Orthophoto kann man noch heute Bewuchsmerkmale des Werkes erkennen. Deutlich tritt ein runder Schornstein und ein kompaktes Gebäude zu Tage. Allerdings decken sich diese nicht mit den Messtischblättern. Entweder sieht man hier die jüngste Ausbaustufe, die nicht mehr zeichnerisch erfasst wurde oder die Messtischblätter sind an dieser Stelle etwas verschoben. Das Schummerungsbild des digitalen Geländemodells zeigt einen typischen Tagebau im Handbetrieb. Dieser wurde unregelmäßig abgebaut und erodierte über die Jahrzehnte sehr stark. Vom Tiefbau sind keine Brüche zu erkennen. Der größte Teil des Geländes ist heute wieder bewaldet oder wird landwirtschaftlich genutzt.

(Ullrich Ochs, Landesamt für Archäologie Sachsen, 2023)

Datierung:
  • 1800–1925

Quellen/Literaturangaben:
  • GeoSN, dl-de/by-2-0.:
  • —: DGM1 Sachsen. 2022.
  • —: DOP Sachsen. 2021.
  • Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek:
  • —: TK (Äquidistantenkarte) Sachsen, Section Leisnig, 1874. 2021.
  • —: TK (Äquidistantenkarte) Sachsen, Section Leisnig, 1890. 2023.
  • —: Geologische Karte von Sachsen (Königreich), Sektion 45: Leisnig und Hartha, 1897. 2023.
  • —: Topographische Karte vom Koenigreich Sachsen, Section Döbeln, 1869. 2023.
  • Galle, Horst: Historischer Braunkohlenbergbau entlang der Mulde um Colditz, Grimma und Wurzen: Eine Chronik und Inventarisierung. Beucha/Markkleeberg 2018, 88-102.

Bauherr / Auftraggeber:
  • --

BKM-Nummer: 30400038

Braunkohlenwerk von Döring (Henschel), Commichau

Schlagwörter
Ort
Commichau
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Braunkohlenwerk von Döring (Henschel), Commichau”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30400038 (Abgerufen: 20. März 2025)
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