Braunkohlenwerk „Gottes Segen“, Seelingstädt

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Grimma, Trebsen / Mulde
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 15′ 54,22″ N: 12° 41′ 59,9″ O 51,26506°N: 12,69997°O
Koordinate UTM 33.339.538,58 m: 5.681.814,26 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.548.961,05 m: 5.681.365,23 m
  • Braunkohlenwerk Gottes Segen, Seelingstädt,  Messtischblatt 1927 (Kartengrundlage: GeoSN, dl-de/by-2-0.: Historische Karten (Messtischblatt vor 1945).)

    Braunkohlenwerk Gottes Segen, Seelingstädt, Messtischblatt 1927 (Kartengrundlage: GeoSN, dl-de/by-2-0.: Historische Karten (Messtischblatt vor 1945).)

    Fotograf/Urheber:
    Ullrich Ochs
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  • Braunkohlenwerk Gottes Segen, Seelingstädt (Kartengrundlage: GeoSN, dl-de/by-2-0.:  DGM1 Sachsen. 2023.)

    Braunkohlenwerk Gottes Segen, Seelingstädt (Kartengrundlage: GeoSN, dl-de/by-2-0.: DGM1 Sachsen. 2023.)

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  • Braunkohlenwerk Gottes Segen, Seelingstädt (Kartengrundlage: GeoSN, dl-de/by-2-0.: DOP Sachsen. 2021.)

    Braunkohlenwerk Gottes Segen, Seelingstädt (Kartengrundlage: GeoSN, dl-de/by-2-0.: DOP Sachsen. 2021.)

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Fortsetzung von: Braunkohlenwerk Gottes Segen, Beiersdorf. Das Braunkohlenwerk Gottes SegenSeelingstädt wurde ab 1913 als neues Werk in Betrieb genommen. Zu Beginn erfolgte hier die Wasserhebung durch eine Pulsometerpumpe (15 m³/Stunde), die durch eine Lokomobile mit Dampf versorgt wurde. Später ersetzte man diese durch eine elektrische Zentrifugalpumpe mit 2 m³/min Pumpleistung. Die Kohleförderung wurde zu diesem Zeitpunkt ebenfalls elektrifiziert. Desweiteren wurde ein Doppelaufzuge durch die Fa. Unruh & Liebig, (Leipzig-Plagwitz) eingerichtet. Die Förderkörbe fassten ca. 500 kg und die Fördergeschwindigkeit betrug 0,3 m/sek. Die finanzielle Lage des Besitzers Schmeißer war sehr schlecht, weshalb er die Gehälter nicht mehr zahlen konnte. Aufgrund dessen wurde das Werk ab 1914 zwangsverwaltet. 1915 war das Werk komplett fertig gestellt: das Schachtgebäude wurde in Eisenbetonkonstruktion gesetzt. Daneben wurden Gebäude mit Mannschaftsstube, Abort, Stapelraum für Stückkohle und Werkstatt errichtet. Der Betrieb war zu diesem Zeitpunkt vollständig elektrifiziert. Die Fördermotorleistung betrug 115 PS, die des Pumpenmotors15 PS und die der Sieb- und ein Brechwalzenmotor je 11 PS. Wegen des kriegsbedingten Arbeitermangels wurde im November 1915 unter Tage eine elektrisch angetriebene Seilbahnförderung in Doppelstrecke eingebaut. Angetrieben wurde die Bahn durch einen 7,5 PS-Drehstrommotor. Ab 1917 begann man mit dem Bau einer Nasspresse, die ab 1918 in Betrieb ging und durch eine 80 PS- Dampfmaschine angetrieben wurde. Ab 1919 ging das Werk an die Firma Wiede & Söhne, Trebsen. Im Frühjahr 1919 erfolgte durch die Firma Siemens & Schuckert eine Erweiterung der geplanten Kraftanlage unter Tage. Für den Seilbahnantrieb mittels Riemen wurde ein Drehstrommotor mit 7,5 PS, 380 V, 940 U/min, ein Antrieb für die Turbinenpumpe mit 1440 U/min und eine Kraftverteilungsanlage eingesetzt. Ab 1923 wurden die Tagesbrüche eingeebnet. 1932 wurde der Betrieb wegen Unrentabilität eingestellt. Die Stollen wurden hauptsächlich in Nord-Süd Richtung angelegt. Das Schummerungsbild des digitalen Geländemodells lässt Tiefbaubruchfelder unter den heutigen Äckern erahnen. Die leichte Wellung darin lässt sich auf die Einebnung und die Aufüllung zurückführen.

(Ullrich Ochs, Landesamt für Archäologie Sachsen, 2023)

Datierung:
  • 1913–1932

Quellen/Literaturangaben:
  • GeoSN, dl-de/by-2-0.: DGM1 Sachsen. 2022.
  • —: DOP Sachsen. 2021.
  • —: Historische Karten (Messtischblatt vor 1945). 2022.
  • Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek:
  • —: TK (Äquidistantenkarte) Sachsen, Section Grimma, 1876. 2021.
  • —: TK (Äquidistantenkarte) Sachsen, Section Grimma, 1893. 2023.
  • —: TK (Messtischblätter) Sachsen, Section Grimma, 1907. 2022.
  • —: Messtischblatt 28: Grimma, 1912. 2023.
  • Grubenrisse: SächsBergAFG 40041-1/Neusign: C16338/18353/10x,
  • Galle, Horst: Historischer Braunkohlenbergbau entlang der Mulde um Colditz, Grimma und Wurzen: Eine Chronik und Inventarisierung. Beucha/Markkleeberg 2018, 410-435.

Bauherr / Auftraggeber:
  • --

BKM-Nummer: 30400020

Braunkohlenwerk „Gottes Segen“, Seelingstädt

Schlagwörter
Ort
Seelingstädt
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Braunkohlenwerk „Gottes Segen“, Seelingstädt”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30400020 (Abgerufen: 22. März 2025)
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