Straßenverlegung B 2

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Böhlen (Sachsen), Elsteraue, Elstertrebnitz, Leipzig, Markkleeberg, Pegau, Zwenkau
Kreis(e): Burgenlandkreis, Leipzig, Leipzig
Bundesland: Sachsen, Sachsen-Anhalt
Koordinate WGS84 51° 13′ 51,96″ N: 12° 20′ 35,4″ O 51,2311°N: 12,34317°O
Koordinate UTM 33.314.512,94 m: 5.678.878,70 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.524.074,89 m: 5.677.409,81 m
Die B 2 beginnt als längste Bundesstraße Deutschlands im Süden bei Mittenwald an der Grenze zu Österreich und verläuft über München, Nürnberg, Zeitz, Leipzig, Berlin bis an die polnische Grenze an der Oder. Sie ist zugleich eine der ältesten Fernstraßen, welche auf die mittelalterliche Via Imperii zurückzuführen ist.
Die Verlegung der Fernverkehrsstraße bei Pegau ist auf den alten Tagebau Profen zurückzuführen, speziell auf die Abbaujahre der 1960er Jahre. Aus diesem Grund wurde die Straße an der Grenze zu Thüringen bei Beersdorf und südlich von Elstertrebnitz sowie zwischen Pegau und Audigast bis etwa 1965 von Westen nach Osten verlegt. Zuvor verlief die Straße westlich von Elstertrebnitz, bog zwischen Stöntzsch und Pegau nach Osten in das Zentrum Pegaus ein, führte östlich hinaus nach Norden an der Ziegelei Erbs vorbei Richtung Audigast. Heute befindet sich der Straßenverlauf östlich von Elstertrebnitz, der Umweg durch die Stadt Pegau bleibt damit erspart. War der Straßenabschnitt vorher 6,9 km lang, so entstand durch den direkteren Weg ein nun 5,1 km langer Abschnitt.
Es blieb nicht die einzige braunkohlenbedingte Straßenverlegung auf der Fernverkehrsstrecke 2. Durch den Tagebau Zwenkau musste ein noch größerer Abschnitt verlegt werden. Lief die Straße zwischen Löbschütz und Zwenkau recht geradlinig durch Zwenkau, den devastierten Ort Prödel, Zöbigker über Markkleeberg nach Leipzig auf etwa 12 km Länge, so verhinderte die enorme Größe des Tagebaus Böhlen/Zwenkau das Fortbestehen dieser Trasse, die bis zu Beginn der 1970er Jahre neu ausgeführt wurde und seitdem nördlich von Löbschütz nach Osten abbiegt und sich zwischen Stöhna und Großdeuben mit der F 95 in einem schmalen Korridor linearer Infrastruktur zwischen den Tagebauen Zwenkau und Espenhain vereinigte, um den Zugang Leipzigs nach Süden herzustellen. Über Markkleeberg und die Brücke durch den agra-Park führt die Strecke über Connewitz bis zur Kurt-Eisner-Straße nach Leipzig hinein und wurde dabei neu in die Stadt eingebunden. Der neue Streckenverlauf bei Löbschütz bis Connewitz ist nun 14,5 km lang.
Die Straßenverlegungen sind ein erhaltenes Zeugnis der raumgreifenden und landschaftsverändernden Braunkohlenindustrie, dem sich auch infrastrukturelle Objekte beugen mussten. Sie sind wirtschafts- und verkehrsgeschichtlich bedeutsam.

LfD-BKM/2023


Datierung:
  • 1960er bis 1970er Jahre

Quellen/Literaturangaben:
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV): Digitale Kartierung: Tagebau. 2021.
  • GeoSN, dl-de/by-2-0: MB25 Aktualitätsstand 1922-1945. 2022.
  • Bundesstraße 2. In: o. Hg.: Wikipedia, 2023. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Bundesstra%C3%9Fe_2&oldid=235421959 (12.09.2023).
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH: Profen. Mitteldeutsches Braunkohlenrevier. Wandlungen und Perspektiven 19. 2016, S. 4
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) (Hg.): Böhlen/Zwenkau/Cospuden. Wandlungen und Perspektiven 04. Senftenberg 2016, S. 4, 6.

BKM-Nummer: 30200331

Straßenverlegung B 2

Schlagwörter
Ort
Pegau
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Straßenverlegung B 2”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30200331 (Abgerufen: 22. März 2025)
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